“Sämtliche Behördenverfahren inklusive der strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung sind soweit genehmigt. Auf dieser Basis rechnen wir nun mit der Baugenehmigung”, erklären Günther Salzmann, Eigentümer und Betreiber, sowie Baumeister Michael Hassler, der für die Projektleitung verantwortlich zeichnet.
Die Umgestaltung bietet gleichzeitig die einmalige Chance, die seit Langem erforderliche Ufersanierung durchzuführen. Die Bevölkerung kann sich am Abend des 29. Juli im Rahmen einer Informationsveranstaltung ein Bild vom aktuellen Stand des Projektes machen.
Seit den 1950er-Jahren zählt der Rohrspitz in Fußach zu den beliebtesten Naherholungsgebieten in Vorarlberg, bietet den Menschen freien Zugang zum Bodensee und seit einigen Jahren auch ein umfangreiches Freizeit- sowie Wassersportangebot. Im Laufe der Jahre errichtete die Familie Salzmann einen Kiosk, ursprünglich lediglich für die Fischer gedacht, in weiterer Folge ein Restaurant, einen kostenlos nutzbaren Badestrand, einen Campingplatz sowie den Salzmann-Hafen. Dabei wurde und wird stets dafür gesorgt, dass die gesamte Freizeitanlage sauber ist und somit das Naturschutzgebiet nicht beeinträchtigt wird. Der Rohrspitz ist mein Zuhause. Ich bin hier aufgewachsen. So wie meine Familie schätzen auch unsere Gäste die intakte Natur, die wunderbare Landschaft sowie die vielfältige Flora und Fauna, betont Günther Salzmann, Eigentümer und Betreiber der Freizeitanlage Rohrspitz.
Keine Erweiterung, sondern naturfreundliche Lösungen
Das Restaurant befindet sich in einem über vier Jahrzehnte alten Gebäude, das Hans und Hulda Salzmann, die Eltern des jetzigen Betreibers, erbauen ließen. In all den Jahren habe die Familie Salzmann vonseiten der Gäste viel Bestätigung erfahren. Nun sei die Modernisierung der Anlagen dringend notwendig, so Günther Salzmann: Wir wollen nicht vergrößern. Vielmehr geht es uns darum, den Gästen, von denen viele bereits seit etlichen Jahren an den Rohrspitz kommen, mehr Komfort, Qualität und Sicherheit zu bieten. Laut Projektleiter Baumeister Michael Hassler waren die Vorgaben für die Neugestaltung der Freizeitanlage Rohrspitz von Beginn an klar: Es galt, naturfreundliche Lösungen zu erarbeiten, welche der besonderen Landschaft am Rohrspitz entsprechen. Zudem sollte ein einheitliches Erscheinungsbild geschaffen werden. Eine Erweiterung der Anlage stand nie zur Diskussion.
Naturliebhaber, Wassersportler und Vogelkundler
In enger Zusammenarbeit mit Günther Salzmann wurde seit fast 4 Jahren ein Gesamtkonzept erstellt: Campingplatz, Restaurant und Kiosk bleiben gleich groß, werden jedoch modernisiert sowie adaptiert. Außerdem wird ein Kleinhotel mit zwölf schlichten Doppelzimmern und drei im Gegensatz zu bisher zehn Betriebswohnungen errichtet. Diese Frühstückspension soll vor allem Naturliebhaber und Wassersportler sowie im Winterhalbjahr Vogelkundler ansprechen, erklärt Michael Hassler. Des Weiteren wird die Infrastruktur verbessert: So entstehen ein großer Kinderspielplatz, 400 neue Stellplätze für Fahrräder, ein breiterer Radweg und eine öffentliche WC-Anlage am Badestrand. In einer Tiefgarage werden zukünftig 220 Fahrzeuge Platz finden und sind somit nicht mehr sichtbar. Die in Folge gewonnene Fläche dient zum einen der Adaptierung des Campingplatzes und zum anderen einer ausreichenden Einrichtung von Zu- und Abfahrten für Feuerwehr, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge.
Historische Chance: Ufersanierung
Neben einer Optimierung des Hochwasserschutzes könnte gleichzeitig mit der Neugestaltung der Freizeitanlage die erforderliche Ufersanierung durchgeführt werden. Bereits 2002 erstellte Dr. Petra Teiber-Sießegger, Limnologin, im Auftrag des Naturschutzvereins Rheindelta ein Gutachten, welches die Notwendigkeit der Ufersanierung eindeutig bestätigte. Das Ufer darf nur mit standortgerechtem Material saniert werden. Im Zuge der Baumaßnahmen könnte praktisch das eigene Material wieder verwendet werden. Eine historische Chance für den Naturschutz, betont Dr. Teiber-Sießegger. Würde man diese Gelegenheit nicht nutzen, müsste unter großem Aufwand Material aus anderen Bodenseebereichen angeliefert werden. Dies wäre wiederum mit hohen Kosten sowie einer enormen Verkehrsbelastung für Anrainer und Natur verbunden. Dr. Teiber-Sießegger hat zusammen mit ihrem Mann Dr. Berthold Sießegger eine Methode entwickelt, die sich bereits bei der Ufersanierung des Badestrands am Rohrspitz oder in der Mehrerauer Bucht bewährt hat.
Factbox:
Neugestaltung der Freizeitanlage Rohrspitz
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Auftraggeber: Rohrspitz Yachting GmbH, vertreten durch Günter Salzmann, Eigentümer und Betreiber der Freizeitanlage Rohrspitz
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Projektleiter: Baumeister Ing. Michael Hassler, Dornbirn
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Ziele: Naturfreundliche Lösungen für die besondere Landschaft am Rohrspitz, einheitliches Erscheinungsbild, keine Erweiterung
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Maßnahmen:
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Gesamtsanierung des größtenteils 60 Jahre alten Bauobjekts
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Modernisierung: Restaurant, Kiosk, Büros und drei Betriebswohnungen (bisher waren zehn Wohnungen vorhanden), Sanitäranlagen
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zusätzliches Kleinhotel mit zwölf Doppelzimmern (inkl. Frühstück)
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Adaptierung des Campingplatzes (Stellplatzanzahl des Campingplatzes bleibt unverändert)
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Neubau einer PKW-Tiefgarage mit 220 Stellplätzen (Gesamtanzahl der Parkplätze wird um 21 reduziert)
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Neubau einer Bootstiefgarage für Kleinboote mit 34 Plätzen, wobei die Gesamtliegeplatzanzahl im Hafenbecken unverändert bleibt
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Verbesserung der Infrastruktur: großer Kinderspielplatz, 400 neue Stellplätze für Fahrräder, breitere Radwege, öffentliches WC am Badestrand
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Ufersanierung:
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Laut Gutachten (2002) dringend erforderlich
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Ufer darf nur mit standortgerechtem Material saniert werden
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Im Zuge der Neugestaltung könnte Aushubmaterial verwendet werden
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Bewährte Methode des Ehepaares Teiber-Sießeger
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Günther Salzmann über das Projekt “Rohrspitz Neu”:
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