Röthis. Lange währte das Tauziehen um das Restaurant Torggel in Röthis. Eine Initiative unter dem Titel „Rettet den Torggel“ stellte sich monatelang gegen die Pläne von Eigentümer Roman Rauch, das Grundstück einer neuen Nutzung zuzuführen. Nach langem Hin und Her und einem Wechsel im Projektbetreiber gab es schließlich für den Abbruch des alten Gasthauses und die Errichtung eines Wohn- und Geschäftsobjektes an dessen Stelle vonseiten der Behörden grünes Licht. Seit Wochen wird bereits an den zwei kubischen Gebäuden samt Tiefgarage gebaut. Vergangene Woche präsentierte die Gemeinde, respektive Bürgermeister Roman Kopf, gemeinsam mit Projektbetreiber Gero Riedmann (Hajek Riedmann GmbH) sowie Ralf Herda und Markus Jungmayer (Fischer & Herda Ziviltechniker GmbH, Büro Wasserplan) die weiteren Pläne für das Gebiet.
Begegnungszone
„Durch das Bauprojekt im Torkelweg 1 haben wir die Möglichkeit, diesen Raum neu zu gestalten“, so Bürgermeister Kopf in seinen Eröffnungsworten. So erhält der Platz im Ortsteil Winkel etwa einen neuen Namen. Nach einem mehrheitlichen Beschluss in der Gemeindevertretung wird das Gebiet zukünftig „Beim Winkelbrunnen“ heißen. Das „Kind“ soll aber nicht nur einen neuen Namen erhalten, der Platz und die Straße im Kreuzungsbereich Bruchatgasse/Torkelweg werden als Begegnungszone, ähnlich jener am Bregenzer Kornmarkplatz, gestaltet. Ein einheitlicher Farbbelag sowie leichte Rampen sollen zum einen entschleunigend wirken, zum anderen den Platz kennzeichnen. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 20 Stundenkilometer gedrosselt. „Der Platz soll belebt werden“, wie Gero Riedmann erklärt. Auch der Vorplatz der zwei Baukörper wird in die Platzgestaltung mit eingebunden werden und soll nach Abschluss der Bauarbeiten öffentlich zugänglich sein und genutzt werden können, führt Riedmann weiter aus. Auch ein neuer Brunnen – möglicherweise mit Sitzgelegenheiten – soll entstehen. Der vorhandene Baum wird um zwei weitere Bäume ergänzt.
Kritik an Baustellensicherheit
Der „Torggelbau“ selbst sorgt indes weiterhin für Unmut in der Bevölkerung, wie sich auch beim Informationsabend zeigte. Insbesondere die Absicherung der Baustelle stand in der Kritik. So würde während der Sperre der Straße der eingerichtete Rad- bzw. Gehweg nicht in der vollen vorgeschriebenen Breite von 1,2 Metern zur Verfügung stehen. Ebenso sei die Baustelle nicht ausreichend bzw. gut sichtbar vom Gehweg abgetrennt. Gerade für Kinder und Personen mit Kinderwagen sei dies eine enorme Gefahr, wie besorgte Eltern erklärten. Diesbezüglich habe es bereits im Dezember Reklamationen gegeben. Die Gemeinde habe erst Anfang des Jahres mittels eines Schreibens, das an die Röthner Schüler verteilt wurde, auf die Beanstandungen reagiert – zu spät für viele der Anwesenden. Bürgermeister Kopf räumte daraufhin Versäumnisse in der Kommunikation ein: „Es gab vonseiten der Gemeinde Fehler im Informationsfluss. Verkehrssicherheit ist wichtig und muss gegeben sein. Wir arbeiten derzeit an einer Lösung.“
Kanal- und Straßensanierung
Doch auch abseits des neuen Platzes und des Wohn- und Geschäftshauses soll heuer im Torkelweg noch einiges passieren. Sowohl die Wasserleitungen als auch die Straße werden rundumerneuert. „Die Arbeiten am Ortskanal werden grabenlos durchgeführt, dadurch wird es auch nur zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen kommen“, wie Herda und Jungmayer (Büro Wasserplan) erklären. Neben neuen, größer dimensionierten Leitungen werden gleichzeitig auch alte Haushaltsanschlüsse aus Stahl durch neue aus Kunststoff ersetzt. Oberirdisch wird durch die Verbreiterung des Gehsteigs mehr Sicherheit für Fußgänger geschaffen. Die Ausschreibungsphase laufe derzeit, die Vergabe soll in rund zwei Monaten erfolgen. Mit einem Baustart rechnen die Verantwortlichen im Mai des Jahres.
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