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Der neue Roboter soll so schnell laufen können wie ein Mensch
Der neue Roboter soll so schnell laufen können wie ein Mensch ©EPA/Peter Kneffel (Symbolbild)

Roboter erobern die Hotellerie

Gesichtserkennung statt Schlüsselkarte, Drohnen für den Zimmerservice oder ein Roboter als Reiseleiter: Auch in der Hotellerie hat die digitale Zukunft längst begonnen.
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Sie steht freundlich hinter der Rezeption und begleitet ihre Gäste geduldig durch Check-in und Check-out am Touch-Panel. Ihr Lächeln und die Uniform mit adrettem Halstuch sitzen stets perfekt, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Sie wird nie müde und arbeitet rund um die Uhr, denn: Die aufgeweckte Dame ist ein Roboter. Genauso wie ihr Kollege Nao, der humanoide Concierge. Oder die Koffer-Kulis auf Rädern, die Gäste auf ihre Zimmer führen und auf rückseitig integriertem Bildschirm über Events oder Restaurants in der Umgebung informieren, während ihnen die Gäste durch die Hotelgänge folgen.

Effizienz und Komfort

Die japanische Henn na Hotel-Gruppe entwickelte das „Smart Hotel Project“ und eröffnete 2015 in Nagasaki das weltweit erste komplett von Robotern betriebene Hotel. Ziel ist maximale Effizienz, verbunden mit Spaß und Komfort für die Gäste. „Henn na“ bedeutet so viel wie Fortschritt, Wandel oder Veränderung. In den Hotels arbeiten weniger als zehn „echte“ Menschen. Sie haben das Geschehen mittels zahlreicher Überwachungskameras im Auge und treten nur dann in Erscheinung, wenn die Roboter ihre Aufgaben nicht korrekt erledigen. Um ins Zimmer zu gelangen, braucht es keine Schlüsselkarte, denn ein Gesichtserkennungssystem, für das sich der Gast beim Check-In registriert, öffnet die Tür zum Zimmer. Dort steuern Sensoren die Raumtemperatur und Bewegungsmelder das Licht. Dieses kann auch über ein Smartphone, das in allen Zimmern bereitliegt, geregelt werden. Oder über den Zimmer-Concierge „Churry“, eine niedliche Puppenfigur, die auf dem Nachtkästchen steht und auf Zuruf über das Wetter berichtet, aufweckt oder ein Lied trällert. Außerdem kann man mit dem bereitliegenden Smartphone nicht nur gratis telefonieren, sondern auch den Fernseher bedienen, Videos streamen und im Internet surfen. Push-Nachrichten informieren über Rabatt- und andere Werbeaktionen.

Pommes aus dem Automaten

Saugroboter wuseln über die Fußböden in Zimmern und Gängen, die Fensterreinigung besorgen fix montierte Putzroboter. Echtes Reinigungspersonal kommt hier nur zum Bettwäschewechsel – gegen Aufpreis – und zum Wechseln der Handtücher. Für das leibliche Wohl bedient man sich an den Getränke- und Snackautomaten, letztere spucken auch warme Gerichte wie Pommes oder Hamburger aus. Um Speisen von Restaurants von außerhalb der Hotelanlage transportieren zu können, tüftelt die Henn na-Gruppe derzeit an einem Drohnen-Liefersystem mit integrierten Bodenfahrzeugen. Die Hotelbewertungen der Gäste sind noch durchwachsen, wie ein Blick auf TripAdvisor zeigt. Viele sehen den durchdigitalisierten Aufenthalt eher als Gag denn als tragfähiges Beherbergungskonzept für die Zukunft. Besucher kritisieren vor allem die noch unausgereifte Technik sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Lieblinge der Gäste

Aber nicht nur in Japan, auch in Europa und in Österreich übernehmen Roboter zunehmend Dienstleistungen für den Gast. „Pepper“, der inzwischen auch bei uns bekannte humanoide Roboter, gibt auf AIDA Kreuzfahrtschiffen Ausflugstipps oder Restaurantempfehlungen. Und ein waschechter „Alm-Pepper“ im Dirndl ergänzt seit kurzem das Team des „Übergossene Alm“-Resorts in Dienten am Hochkönig. Ein Pendant in Lederhose findet sich im Motel One München-Parkstadt Schwabing und hört auf den Namen „Sepp“. Im Ghent Marriott Hotel in Belgien ist „Mario“, ein 60 Zentimeter großer Roboter, nicht nur Maskottchen, sondern mittlerweile auch ein Social-Media-Star. Er spricht 19 Sprachen, übernimmt allerlei Erledigungen und eröffnet sogar Konferenzen oder hält PowerPoint-Präsentationen. 

Digitalisierung, aber wie?

Auch in Vorarlbergs Hotellerie wächst das Bewusstsein für die Chancen, welche die Digitalisierung und der damit verbundene technische Fortschritt mit sich bringen. Einerseits will man die Customer Journey, also alle Bezugspunkte, die der Gast vor, während und nach seinem Aufenthalt hat, noch komfortabler und nutzbringender gestalten. Andererseits geht es darum, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten. Und der wachsende Mangel an qualifizierten Mitarbeitern lässt ebenfalls nach neuen und kreativen Lösungen suchen. Nur: Wie „geht“ Digitalisierung? Wie und wo soll man anfangen? Wie werden Künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality konkret eingesetzt?

Maßgeschneidertes Bildungsangebot

Mit dem Digital Campus Vorarlberg starten Arbeiterkammer, Land Vorarlberg und Wirtschaftskammer eine digitale Bildungsoffensive. Erklärtes Ziel: die digitale Kompetenz in Vorarlbergs Unternehmen zu steigern und Unternehmer und Mitarbeiter fit für die Herausforderungen der digitalen Zukunft zu machen. Wichtig ist, die Prozesse der Digitalisierung aktiv mitzugestalten, um bestmöglich davon zu profitieren. Dafür bietet der Digital Campus Vorarlberg mit den Digital Masterclasses ein maßgeschneidertes, modular aufgebautes Ausbildungsangebot. Die Themen reichen vom „Einstieg in die digitale Transformation“ über „Mensch&Organisation“, „Führung&Management“, „Digital Business“, „Produktion 4.0“, „Internet of Things“, „Datenanalyse & -sicherheit“ bis hin zum „Diplomierten Digitalisierungs-Experten“.

Nähere Infos zum Digital Campus Vorarlberg unter digitalcampusvorarlberg.at.

Weitere Kontaktmöglichkeiten:

Digital Campus Vorarlberg
Widnau 2 – 4
A-6800 Feldkirch
+43 50 258 8600
info@digitalcampusvorarlberg.at

(CS)

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