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"Rigoletto" am Vorarlberger Landestheater trifft Nerv des Publikums

Internationales Sänger-Trio überzeugt - Intendant Kubelka als Regisseur und Bühnenbildner.
Internationales Sänger-Trio überzeugt - Intendant Kubelka als Regisseur und Bühnenbildner. ©VOL.AT/Beate Rhomberg
Nach "La Traviata" vor einem Jahr setzt das Vorarlberger Landestheater auch heuer für die große Musiktheaterproduktion auf Giuseppe Verdi: Mittwochabend ging die Premiere der Oper "Rigoletto" als Koproduktion mit dem Symphonieorchester Vorarlberg erfolgreich über die Bühne des Bregenzer Kornmarkttheaters. Die Künstler und Regisseur Alexander Kubelka wurden mit anhaltendem Schlussbeifall gefeiert.
"Rigoletto" am Vorarlberger Landestheater

Schwarz und Weiß dominieren Bühne (das Bühnenbild lag ebenfalls in der Verantwortung von Intendant Kubelka) und Kostüme (Andrea Hölzl), lediglich der Herzog von Mantua im weinroten Outfit sticht farblich heraus. Die Handlung aus dem 16. Jahrhundert wird in eine stilisierte Gegenwart transferiert, die Drehbühne sorgt mit einem abgeschrägten Architektur-Kubus für Durchblicke, Spiegelungen und quasi Einheit von Ort und Zeit.

Auftragsmord aus Rache

In und auf der multifunktionalen Bühnenskulptur entwickelt sich das Melodrama des buckligen Hofnarren Rigoletto, der seinem Herzog, einem Frauen-Verführer und -Verachter, willfährig zu Diensten ist. Gleichzeitig will er seine Tochter Gilda vor der “bösen Welt” abschirmen. Es kommt, wie es kommen muss – das Mädchen wird von den Hofschranzen entführt, vom Herzog verführt und “weggeworfen”, Rigoletto will sich mit Auftragsmord rächen, Gilda opfert sich für den immer noch Geliebten, und der kommt mit “La Donna e mobile” auf den Lippen ungeschoren davon.

Mit der klaren Bildsprache gelingt es Intendant Alexander Kubelka, die Tragödie des Rigoletto und seiner Tochter Gilda auf die Gegenwart zu fokussieren. Wesentlich zum Erfolg tragen Dirigent Alexander Drcar am Pult des Symphonieorchesters Vorarlberg, der bewegliche Festspielchor Bregenz (Einstudierung Benjamin Lack) und vor allem das Solisten-Trio bei.

Vorarlberger Altistin als Maddalena

Herausragend präsentierte sich der aus Südkorea stammende Leo An in der Titelpartie des Rigoletto mit kraftvoller und modulierfähiger Baritonstimme. Im Schlussbeifall sonnen durften sich aber auch die spanische Sopranistin Arantza Ezenarro als berührende Gilda und der junge Mexikaner Jesús León als tenoraler Frauenheld. Im Vorjahr sang er hier bereits den “Traviata”-Alfredo. In weiteren Partien wirkten u.a. die Vorarlberger Altistin Veronika Dünser (Maddalena), der deutsche Bass Markus Raab als Graf Monterone sowie als Mörder Sparafucile mit.

“Rigoletto” von Giuseppe Verdi. Vorarlberger Landestheater in Kooperation mit dem Symphonieorchester Vorarlberg. Musikalische Leitung Alexander Drcar, Regie und Bühnenbild Alexander Kubelka, Kostüme Andrea Hölzl. U.a. mit Leo An (Rigoletto), Jesús León (Herzog), Arantza Ezenarro (Gilda), Veronika Dünser (Maddalena), Markus Raab (Sparafucile und Monterone); Bregenzer Festspielchor. Neun weitere Vorstellungen bis 26. Februar. Mehr Infos utner www.landestheater.org.

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