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Riesenerfolg für "La Traviata" am Vorarlberger Landestheater

Die Oper feierte am Aschermittwoch Premiere am Landestheater
Die Oper feierte am Aschermittwoch Premiere am Landestheater ©VOL.AT/Rhomberg
Bregenz - Im laufenden Verdi- und Wagner-Jahr haben das Vorarlberger Landestheater und das Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) für die jährliche große Opernproduktion (wie schon 1992) den italienischen Meister und dessen "La Traviata" gewählt.
La Traviata am Landestheater

Den Premierenabend am Aschermittwoch im Kornmarkttheater Bregenz widmete Intendant und Regisseur Alexander Kubelka dem vor einigen Tagen verstorbenen Vorvorgänger Bruno Felix (79). Dem großen Theatermann Felix sei nicht zuletzt auch die Tradition der jährlichen Oper im Landestheater zu verdanken, erinnerte Kubelka. Felix hätte mit dieser “Traviata” sicher seine Freude gehabt, waren sich die Premierenbesucher einig – darunter Festspiel-Präsident Hans-Peter Metzler und die künftige Intendantin Elisabeth Sobotka. Der knapp dreistündige Opernabend wurde mit Begeisterung und anhaltendem Jubel für die Vokalsolisten, den Chor und das Orchester unter dem jungen Dirigenten Thomas Platzgummer sowie für das Leading Team rund um Regisseur Kubelka quittiert. Die Oper wird bis 5. März noch neun Mal aufgeführt.

Makabrer Totentanz

Kubelka interpretiert die Tragödie als makabren Totentanz, dem Violetta Valery nicht entrinnen kann. Von Beginn an ist klar, dass die todkranke “Kameliendame” trotz oder gerade wegen ihrer tiefen Liebe zu Alfredo Germont verloren ist. Fast alle Mitwirkenden außer Violetta und Alfredo tragen kalkweiße Masken, die Szenerie wird von flackernden Kerzen beleuchtet. Die Ball- und Karneval-Szenen geraten zum schaurigen Dance Macabre. Verdis Musik berührt auch 160 Jahre nach der Uraufführung. Der emotionalen Tiefenwirkung kommt in Bregenz zugute, dass Platzgummer und Kubelka sich an der nahezu ungekürzten Uraufführungsversion von 1853 orientieren.

Für die musikalische Umsetzung des ambitionierten Vorhabens sorgten das auf dem Bühnenhintergrund postierte SOV, das mit kammermusikalischer Feinheit wie mit zupackendem Forte brillierte, ebenso der von Benjamin Lack einstudierte und sehr spielfreudige Bregenzer Festspielchor. Dass vor dem Orchester Platz für das Spiel blieb, dafür sorgte Paul Lerchbaumer mit einer karg möblierten Bühne, für die teils skurrilen Kostüme zeichnete Andrea Hölzl verantwortlich.

Sopranistin Star des Abends

Star des Abends war die junge georgische Sopranistin Tatiana Larina in der Titelrolle als zerbrechliche Violetta. Nach kurzer Anfangsnervosität fand auch der junge Mexikaner Jesús León als Alfredo den erwarteten tenoralen Schmelz. Mit warm timbriertem Bariton gestaltete der Weißrusse Ilya Silchukov die Wandlung von Germont Senior zum verständnisvollen Vater. In weiteren Rollen überzeugten die Vorarlbergerin Veronika Dünser als Flora und die Schweizerin Judith Scherrer als Annina.

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