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Rheinbähnle verschwindet nach über 100 Jahren

Die Tage des Rheinbähnle auf dem Rheindamm sind gezählt, die Strecke zwischen Lustenau und Kriessern findet im Hochwasserschutzprojekt Rhesi keinen Platz mehr.
Die Tage des Rheinbähnle auf dem Rheindamm sind gezählt, die Strecke zwischen Lustenau und Kriessern findet im Hochwasserschutzprojekt Rhesi keinen Platz mehr. ©Verein
Der internationale Verein Rhein-Schauen musste an seiner Generalversammlung schlechte Nachrichten zur Kenntnis nehmen.
Rheinbähnle verschwindet nach über 100 Jahren

Lustenau/Berneck. Kommendes Jahr wird der Verein Rhein-Schauen sein 30-jähriges Bestehen feiern, feierlich war den Vereinsmitgliedern nach der Generalversammlung in Berneck dieses Jahr jedoch nicht zumute. Markus Mähr, Gesamtprojektleiter des Hochwasserschutzprojekts Rhesi, informierte währen der GV zum Stand der Planung. Für den Verein wesentlich: Das Rheinbähnle findet keinen Platz in der Projektierung zwischen Lustenau und Kriessern. Das heißt, dass das Rheinbähnle nach über 100 Jahren in der Schweiz vom Rheindamm ganz verschwinden und auf dem Gebiet der Gemeinde Lustenau der größte Teil der Strecke abgebrochen werden und eventuell nur noch der Teil vom Bauhof an die Rheinmündung verbleiben wird. Dieser Umstand bewegte die Vereinsmitglieder dermaßen, dass Mähr einer ausführlicher Informationsveranstaltung zur Beantwortung von Fragen in den kommenden Wochen zustimmte.

Keine gesicherte Strecke mehr

Aber auch der Streckenteil Bauhof Lustenau bis Rheinmündung der ehemaligen Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung (IRR), für dessen Erhalt in betriebsfähigem Zustand der Verein Rhein-Schauen statutengemäß schaut, ist nicht gesichert. Zwar wird der Streckenteil im Projekt Rhesi vorgesehen, aber ohne Garantie, dass die Kosten für die Erstellung des Trassee auch übernommen werden – die Kosten müssten vom Verein getragen werden, genauso wie dies beim vom kleinen abgeschnittenen Teilstück des ehemaligen Steinbruchs Kadel in Koblach/Mäder aus der Fall ist. Dieses Teilstück ist nach der Entfernung der Dienstbahnbrücke zwischen Kriessern und Mäder durch die IRR seit Jahren abgeschnitten. Es ist also gut möglich, dass wegen Rhesi dereinst von 33 Kilometern Strecke zwischen Mäder und der Rheinmündung nur noch ein paar in Mäder bleiben werden.

Widnau und Lustenau wollen nicht

Auch wenn es bis zur Umsetzung des Projekts Rhesi noch einige Zeit dauern dürfte: Der Verein muss um sein Überleben fürchten. Denn mit dem Entzug der Strecke in die Schweiz fehlt dem Verein die Internationalität und damit das Interesse aus der Schweiz, den in Lustenau beheimateten Verein zu unterstützen. Dieser Umstand ist bitter für die Mitglieder und den Verein, der finanziell zwar nicht rosig, aber auch nach einem wegen der Corona-Pandemie sehr schwierigen Jahr finanziell gesund dasteht und an der GV sein Ehrenmitglied, Kassier und Vorsitzenden des Vorstandes, Hansjörg Lässig, für 20 Jahre Tätigkeit als Kassier und 25 Jahre Vorstandstätigkeit ehren konnte. Laut Markus Mähr fehlt die Unterstützung für das Rheinbähnle sowohl in der Marktgemeinde Lustenau wie auch in der Gemeinde Widnau. „Dass sich Rhesi ohne das Rheinbähnle besser planen lässt ist keine Frage, aber ob Rhesi ohne Rheinbähnle auch so attraktiv werden wird ist eine andere Frage“, so Mähr.

 

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