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Reuthe gestaltet die Zukunft

Im „VN“-Gespräch erläutern Bgm. Scharler (li.) und Herbert Steiner das Entwicklungskonzept für Reuthe.
Im „VN“-Gespräch erläutern Bgm. Scharler (li.) und Herbert Steiner das Entwicklungskonzept für Reuthe. ©stp
Reuthe (VN-stp) „Die Diskussion um das neue Feuerwehrgerätehaus war auslösendes Moment für einen generellen Planungsprozess, wie sich Reuthe nachhaltig entwickeln soll“, umreißt Bürgermeister Arno Scharler, die Ausgangslage für das ehrgeizige Projekt, mit dem die 650-Seelen-Gemeinde einen großen Schritt in die Zukunft machen will.

Der Götzner Unternehmensberater Herbert Steiner („Reuthe ist eine wunderschöne Gemeinde im Bregenzerwald mit einem sehr großen Entwicklungspotenzial“), der bereits in Riefensberg einen ähnlichen Entwicklungsprozess betreut, hat die professionelle Federführung für das Projekt übernommen. Scharler: „Es ist einfach notwendig, dass jemand von außen die Betreuung übernimmt, ein externer Fachmann hat ganz andere Blickwinkel und bringt natürlich viel Erfahrung ein, die uns in der Gemeinde fehlt“, so Scharler. Vorrangig sei dabei die Einbindung der Bevölkerung.

„Die Ausgangssituation in Reuthe ist mit anderen Gemeinden nur schwer vergleichbar“, sind sich Steiner und Bgm. Scharler einig, denn „Reuthe besteht aus fünf Weilern, die räumlich relativ weit auseinanderliegen und zudem noch durch die Bregenzerach getrennt sind. Da ist es nicht einfach, ein Zentrum zu schaffen.“ Die Verbindung der Weiler erfolgt deshalb durch die Vereine. Darum sind sie sehr stark in die verschiedenen Arbeitsgruppen eingebunden.

Außergewöhnlich ist auch die Nahversorgung, denn „wir haben keine, aber sie funkti­oniert“, schmunzelt Scharler. „Im Ort haben wir keinen Laden, aber die Nähe zu Bezau und Mellau löst die Frage der Nahversorgung nachhaltig.“ Kein Wunder, denn die Weiler, beidseitig der Ach, sind nur über Bezauer Gemeindegebiet erreichbar. „Und damit sind wir nahversorgungsmäßig praktisch eine Einheit mit Bezau“, so Scharler. Der „Dörferkranz“, die Kooperation mit Bezau und Bizau wurde zudem auf die fünf „Gopfgemeinden“ erweitert. Regelmäßig findet jetzt der Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter Einbeziehung von Mell­au und Schnepfau statt. Auch hinsichtlich Arbeitsplätze ist Reuthe dank Holzbauwerk und Kurbad Reuthe in einer glücklichen Lage. „Wir haben mehr Arbeitsplätze als unselbständig Erwerbstätige, Reuthe ist eine Einpendlergemeinde. Die beiden – für Bregenzerwälder Verhältnisse – großen Betriebe sind natürlich auch hinsichtlich Steuereinnahmen für die Gemeinde sehr wichtig.“

Natürlich, so Steiner, könne man sich darauf nicht ausruhen, sondern müsse trachten, diese Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Schwerpunkte der Zukunftsplanung sind auch die Jugend, der man durch entsprechende Maßnahmen neue Perspektiven bieten will, sowie die generelle Überarbeitung des Flächenwidmungsplans. „Gemeinsam mit der Bevölkerung wollen wir im neuen Raumplanungskonzept die Weichen für die Zukunft stellen, damit Reuthe auch für kommende Generationen lebenswert bleibt“, so der Neo-Bürgermeister, der im Herbst 2008 Josef Griedling abgelöst hat.

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