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"Respektlos, fahrlässig": Klima-Klebewelle in Wien hat begonnen

Eine Aktivistin wird von der Polizei weggetragen.
Eine Aktivistin wird von der Polizei weggetragen. ©APA
Wie angekündigt, haben Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" am Montag in der Früh den Verkehr auf der Wienzeile vor dem Wiener Naschmarkt blockiert, indem sie sich mit jeweils einer Hand auf die Fahrbahnen klebten. FPÖ und ÖVP kritisieren.
"Letzte Generation": Klima-Kleber legen den Verkehr wieder lahm

Die Demonstranten wurden binnen einer Stunde von der Polizei von der Straße gelöst und weggetragen. Der Verkehr wurde währenddessen umgeleitet.

Kurz vor dem Start der Blockade gab es eine Gegenaktion der Freiheitlichen Jugend Wien. "Habt ihr euch schon überlegt, wie Oma rechtzeitig ins Spital kommt?", las sich unter anderem eines der Plakate, mit denen die Männer protestieren. "Trotz Ankündigung konnten sich die Apokalyptiker vor den Augen der Exekutive festkleben und es wurde gewartet, bis der Klebstoff trocknete", kritisierte Obmann Maximilian Weinzierl in einer Aussendung. Es brauche daher ehestmöglich massive Strafverschärfungen, wie sie die Freiheitlichen bereits seit Monaten fordern würden, sagte FPÖ-Verkehrssprecher Christian Hafenecker. "Die 'Behinderung der Hilfeleistung' muss als Delikt ins Strafgesetzbuch aufgenommen und die Klimaterroristen samt ihrem Umfeld vom Verfassungsschutz beobachtet werden."

Kritik auch von ÖVP

Kritik kam auch von der Jungen ÖVP (JVP). "Die Klebe-Aktionen sind nicht nur respektlos, sondern fahrlässig", hieß es von Obfrau und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm. Man wolle statt Blockaden auf Innovationen setzen, so ihr Tenor. Der Wiener VP-Obmann Karl Mahrer forderte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zum Handeln auf.

Während der Auftaktveranstaltung der "Letzten Generation" waren auch die "Omas gegen Rechts" anwesend, die die Aktion musikalisch begleiteten. Die laut Angaben der Polizei 40 Protestierenden forderten währenddessen die Bundesregierung zum wiederholten Male auf, "der Wissenschaft endlich zuzuhören - und in der Klimakrise wenigstens die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen umzusetzen: ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen, und Tempo 100 auf der Autobahn", wie es hieß. 17 von ihnen hatten sich während der Aktion auf der Straße festgeklebt.

(Foto: APA)

Die Aktion war der Auftakt einer zweiwöchigen Blockade-Welle. Nach dem öffentlichen Beginn wird es nach dem üblichem Schema weitergehen: Die Aktivistinnen und Aktivisten planen demnach, den Frühverkehr mit gezielten Straßen-Blockaden, die im Vorfeld geheim bleiben, möglichst nachhaltig zu stören.

(APA)

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