Rekordbild mit textilen Qualitäten: Gustav Klimts Faszination für Stoffe in Hohenems
Gustav Klimt ist der teuerste Künstler der Moderne. Sein „Bildnis Elisabeth Lederer“ erzielte am 18. November in New York einen neuen Rekordpreis. Es wurde für über 236 Millionen US-Dollar (ca. 204 Millionen Euro) zugeschlagen. Damit ist es das weltweit teuerste auf einer Auktion verkaufte Gemälde des 20. Jahrhunderts. Das außergewöhnliche Bildnis der jungen Frau ist ein beispielhaftes Meisterwerk für Klimts unablässige Faszination an Stoffen, Mustern und Ornamenten. Klimts lebenslange Begeisterung dafür ist noch bis 6. Jänner 2026 in der Sonderschau „Gustav Klimt und Vorarlberg“ in der Sammlung Hans Bäumler in Hohenems zu sehen.
Seltene Einblicke, auserlesene Stoffe und ungeahnte Beziehungen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Gustav Klimt und Vorarlberg“. Mit der Sonderschau widmet sich die Sammlung Hans Bäumler in Hohenems der Freundschaft des Künstlers mit dem Textilfabrikanten Julius Rhomberg. Neben Skizzen, Entwürfen und privaten Dokumenten sind einzigartige Jugendstil-Stoffe von Herrburger & Rhomberg erstmals zu sehen.
Zur Halbzeit zieht Kurator Tobias G. Natter positive Bilanz: „Zahlreiche Besucherinnen und Besucher, von denen viele das erste Mal nach Hohenems kamen, die nachgefragten Führungen und das große Medieninteresse beweisen die anhaltende Begeisterung für Klimts Kunst.“ Das belegen nicht zuletzt die aktuellen Auktionsrekorde. Um 236,36 Millionen US-Dollar (ca. 204 Millionen Euro) wechselte das bisher selten ausgestellte „Bildnis Elisabeth Lederer“ (1914-1916) am 18. November im Auktionshaus Sotheby’s in New York den Besitz. Zwei Landschaftsbilder um 86 bzw. 70,76 Millionen US-Dollar folgten noch am selben Abend. Gustav Klimt festigt damit seine Position als teuerster Künstler der Moderne.
Textile Parallelen
Auf Spurensuche nach dem Phänomen empfiehlt Kunsthistoriker Natter den Besuch der Ausstellung in der Sammlung Hans Bäumler. Diese fokussiert auf die Freundschaft zwischen Klimt und dem Textilfabrikaten Julius Rhomberg (1869-1932), auf die textilen Qualitäten Klimts und legt Parallelen offen: „Was wir jetzt am ‚Bildnis Elisabeth Lederer‘ bewundern, finden wir schon früh in seinem Werk und Leben: die Faszination für edle Stoffe. Die Schau in Hohenems ist dafür ein schönes Beispiel.“
Bis 6. Jänner erkundet „Gustav Klimt und Vorarlberg“, wie Kunst, Design und Industrie um die Jahrhundertwende zusammenspielten. Vom kreativen Austausch zeugen etwa der von Julius Rhomberg mitgestaltete Pavillon der Dornbirner Textilindustrie auf der Gewerbeausstellung 1900 und die Wiener Kunstschau 1908. Dort setzte Klimt die Leitidee des Gesamtkunstwerks in einem eigenen Raum um. Herrburger & Rhomberg stattete Teile der Ausstellungsräume, das Kaffeehaus und die Gartenterrasse mit Heimtextilien aus.
Über die Sammlung Hans Bäumler
Die Sammlung Hans Bäumler in der „Arche Noah – Kunst & Natur“ zeigt über 100 Werke der Spätromantik und klassischen Moderne aus dem Besitz des ehemaligen Textilfabrikanten. Das 2019 eröffnete Privatmuseum im Bäumler Park in Hohenems öffnet Gemälde von Künstlern wie Spitzweg, Waldmüller, Monet, Renoir, Gauguin, Liebermann, Marc, Pechstein und Picasso für ein breites Publikum. Wie der Name verrät, präsentiert die „Arche Noah – Kunst & Natur“ auch eine Natur-Sammlung mit zahlreichen Exponaten der heimischen und exotischen Tierwelt. Sonderausstellungen (derzeit „Gustav Klimt und Vorarlberg“) mit Bezug zur Sammlung und Region unterstreichen die Bedeutung des Privatmuseums.
Factbox: „Gustav Klimt und Vorarlberg“
Sammlung Hans Bäumler
27. September 2025 bis 6. Jänner 2026
Freitag: 11–18 Uhr, Führung um 16 Uhr, Samstag und Sonntag: 11–17 Uhr
Tickets: 12 Euro (Erwachsene), 6 Euro (Jugendliche ab 12 Jahren)
Kombiticket mit der Ausstellung „Unser Haus!“ im Stadtmuseum Dornbirn: 14 Euro
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