Wie Gesundheits- und Innenministerium berichteten, stieg die Zahl der aktiven Fälle somit auf 10.742 nach 10.307 Betroffenen am Freitag. Doch auch europaweit steigen die Zahlen rasant, wie Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) via Twitter betonte.
Bisher waren in Österreich 852 Tote zu beklagen, zehn mehr als am Tag zuvor. Die Zahl der Spitalspatienten blieb mit 509 Patienten, davon 99 intensiv, stabil. Bisher gab es in Österreich 54.423 positive Testergebnisse (Stand: Samstag, 9.30 Uhr) bei insgesamt 1.795.447 durchgeführten Tests. Innerhalb eines Tages kamen somit 20.016 Testergebnisse dazu. 42.829 Menschen in Österreich haben sich nach einer Infektion wieder erholt.
511 Neuinfektionen in Wien, 40 in Vorarlberg
Die meisten Zunahmen gab es in Wien mit 511 Neuinfektionen, am Freitag waren es noch 392 neue Fälle. In Niederösterreich haben sich 187 neu infiziert, in Oberösterreich 174, in Tirol 93, in der Steiermark 88, in Salzburg 72, in Vorarlberg 40, in Kärnten 38 und im Burgenland 32.
In Wien gibt es auch mehr Menschen, die aktiv an der Erkrankung laborieren. Im Moment sind es 5.300 Personen, am gestrigen Freitag waren es noch 5.088. Die Stadt will mit neu aufgestellten Containern auch die Testkapazitäten weiter erhöhen. Mit den neu hinzugekommenen Erkrankungsfällen wurden in Wien bisher insgesamt 20.067 nachweislich bestätigte Coronavirus-Infektionen registriert. Außerdem sind in den vergangenen 24 Stunden eine 89-jährige Frau und ein 97-jähriger Mann, beide mit Vorerkrankungen, verstorben. Damit sind in Wien nun 271 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen. 14.496 Personen sind wieder gesund. Am Freitag wurden 6.000 Tests vorgenommen, die Gesamtzahl liegt in der Bundeshauptstadt derzeit bei 509.414.
Im Burgenland kamen 422 Testergebnisse dazu, in Kärnten waren es 752 Tests. In Niederösterreich waren es 3.399 Tests, in Oberösterreich 2.065, in Salzburg 1.327 und in Tirol 1.921. Die Steiermark meldete 2.521 Tests und Vorarlberg 1.609.
Anschober nennt Entwicklung besorgniserregend
Bereits am Freitagabend hatte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) die effektive Reproduktionszahl des Zeitraums vom 25. September bis 7. Oktober veröffentlicht, und dabei gab es keine guten Nachrichten. Österreichweit lag sie bei 1,13, und in keinem einzigen Bundesland unter eins. Eine effektive Reproduktionszahl von exakt eins würde bedeuten, dass ein mit dem Coronavirus Infizierter einen Menschen mit SARS-CoV-2 ansteckt. Liegt die Zahl über eins, vermehrt sich das Virus, liegt sie unter eins, wird das Virus eingedämmt.
Gesundheitsminister Anschober nannte die Entwicklung via Twitter besorgniserregend für ganz Europa und wies auf steigende Fallzahlen in österreichischen Seniorenheimen hin. Für andere europäische Staaten gab der Ressortchef folgende teils gerundete Zahlen der Neuinfektionen innerhalb eines Tages an: Frankreich 20.000, Spanien 12.000, Italien 5.300, Deutschland 4.900, Niederlande 6.000, Belgien 5.300, Tschechien 8.600, Schweiz 1.487, Ungarn 1.176 und Slowakei 1.184.
Anschober appellierte einmal mehr, sich an grundlegende Vorsichtsmaßnahmen zu halten. "Schutz ist einfach: Hygienemaßnahmen, Mindestabstand, MNS (Mund-Nasen-Schutz, Anm.) wo erforderlich, dichte Menschenansammlungen meiden, regelmäßig lüften. Wenn wir alle mitmachen, werden wir das gut schaffen", twitterte der Gesundheitsminister und empfahl außerdem die Verwendung der Stopp-Corona-App.
Anschober: "Haben Maßnahmen in der Schublade"
Mehr als 1.100 SARS-CoV-2-Neuinfektionen und über 10.000 aktive Fälle hat es am Freitag in Österreich gegeben. Im Schnitt der vergangenen Woche kamen täglich 973 Neuinfektionen hinzu. Derzeit liege der Schwerpunkt auf "regionalen Maßnahmen", betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz. Allerdings habe man "verschiedene Maßnahmen in der Schublade". Mögliche Schulschließungen oder Verlängerung der Herbstferien wollte er nicht kommentieren.
Welche Maßnahmen die Regierung in petto habe, sagte Anschober nicht. "Ich kann und will diese Schublade nicht öffnen", meinte er vielmehr. Allerdings gebe es Szenarien für dynamische Entwicklungen. So könne es auch sein, dass in zwei, drei Wochen bundesweit nachgeschärft werde, sagte der Gesundheitsminister. Entschieden sei "in der jetzigen Situation" noch nichts.
Gerüchte wollte Anschober nicht kommentieren
Zuletzt gab es am Freitag Spekulationen über mögliche Schulschließungen oder eine Verlängerung der Herbstferien. "Ich lasse mich auf dieses Spiel grundsätzlich nicht ein, Gerüchte, die da transportiert werden, werden von mir nicht kommentiert", konstatierte Anschober.
Im Bildungsministerium hieß es auf APA-Anfrage, dass die Frage einer Verlängerung der Herbstferien vom Krisenstab noch nicht an das Ressort herangetragen worden sei. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt dezidiert gegen generelle Schulschließungen ausgesprochen. Die Oppositionsparteien lehnten in Aussendungen längere Herbstferien ab.
(APA)
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