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Reis, Hirse, Öl und ein Huhn

Ein Paket im Wert von 54 Euro beinhaltete 50 kg Reis, 10 kg Hirse, 5 kg Zwiebeln, 5 kg Zucker, 5 kg Salz, 10 Liter Öl und ein lebendes Huhn.
Ein Paket im Wert von 54 Euro beinhaltete 50 kg Reis, 10 kg Hirse, 5 kg Zwiebeln, 5 kg Zucker, 5 kg Salz, 10 Liter Öl und ein lebendes Huhn. ©Verein
 Dank großzügiger Spenden konnten Lebensmittelpakete an 732 senegalesische Familien verteilt werden.
Wissen macht Stark Lebensmittelaktion

 

Dornbirn. Anfang März gingen im Senegal die Wogen hoch – politische Unruhen versetzten das westafrikanische Land in einen Ausnahmezustand. Viele Menschen, die eh schon unter pandemiebedingten, finanziellen Engpässen litten, standen vor dem Nichts. Natalie Moosmann, Obfrau vom Verein Wissen macht Stark, startete daraufhin einen Spendenaufruf und organisierte von Vorarlberg aus eine Lebensmittelaktion für die Menschen im Lepradorf MBalling. „Der Einkauf aller Lebensmittel kostete 38.585 Euro und durch die Sammlung per Facebook und E-Mail konnten wir in sehr kurzer Zeit 27.353,28 Euro an Spenden sammeln“, erzählt Natalie Moosmann.

Insgesamt haben 732 Familien aus MBalling je ein Lebensmittelpaket bekommen. Ein Paket im Wert von 54 Euro beinhaltete 50 kg Reis, 10 kg Hirse, 5 kg Zwiebeln, 5 kg Zucker, 5 kg Salz, 10 Liter Öl und ein lebendes Huhn. Die Verteilung der insgesamt 62 Tonnen Lebensmittel dauerte neun Tage. Das Team vor Ort wurde dabei von zwölf jungen Senegalesen – teils Schüler, die vom Verein gefördert werden – tatkräftig unterstützt. „Mit einem Lebensmittelpaket kommt eine Familie gut einen Monat über die Runde. Das ganze Dorf war so was von glücklich und von überall erfuhr unser Mitarbeiter Mbaye großes Lob und Dankbarkeit“, freut sich Natalie Moosmann und möchte sich bei allen Spendern und Unterstützern aufs herzlichste bedanken.

Ausweglose Situation

Mittlerweile hat sich die innenpolitische Lage im Senegal beruhigt – Ausschreitungen gibt es derzeit keine mehr. Auch hat die Regierung die Einschränkungen aufgrund fallender Coronazahlen gelockert hat, so dass fast alles wieder erlaubt ist. Dennoch sind die Nachwirkungen der Einschränkungen bei vielen Familien spürbar. „Es gibt so viele, die keine Arbeit mehr haben und dann nur noch einen Ausweg wissen: die Flucht nach Europa. Für 500 Euro bekommen sie einen dieser lebensgefährlichen Plätze in einem Boot und riskieren alles, nur um der Familie zu helfen“, berichtet Natalie Moosmann. Vor zwei Wochen erhielt sie die Nachricht, dass es sieben weitere Männer aus MBalling nicht geschafft haben. Darunter ein junger Mann, dem der Verein eine Ausbildung als Koch finanziert hatte und ein Familienvater mit fünf kleinen Kindern. „Andere, die diesen Schritt nicht wagen und in MBalling bleiben, versuchen sich von Tag zu Tag über Wasser zu halten. Sie sind froh, wenn sie Hilfe bekommen, wie eben mit dem Lebensmittel-Paket. Das sind Lichtblicke und geben Hoffnung!“, betont die Obfrau von Wissen macht Stark.

Sachspenden für Container

Ein weiterer Lichtblick für die Familien in MBalling wird der Container mit Sachspenden sein, den der Verein gerade vorbereitet. „Wir sammeln wieder fleißig, von Fahrrädern, Nähmaschinen, Kleidung, Stoffen bis hin zu Rollstühlen. Die genaue Liste finden Interessierte auf unserer Vereinswebsite“, erklärt Natalie Moosmann. Die Sachspenden können an fünf Terminen direkt im Hilfsgüterlager von Wissen macht Stark im Fussenegger Areal, Wallenmahd 23/A2 in Dornbirn abgegeben werden: am 10. und 11. Mai zwischen 9 und 12 Uhr, sowie am 12. und 13. Mai zwischen 15 und 17 Uhr und am 14. Mai zwischen 17 und 19 Uhr. „Natürlich freuen wir uns auch über Geldspenden, da wir vor Ort unseren Helfern ein Trinkgeld geben und den Fahrer bezahlen müssen, der den Container von Dakar nach MBalling bringt“, so Moosmann.

Alle weiteren Infos findet man unter www.wissen-macht-stark.org/sach-geldspenden/sammeln-für-container-2021/.

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