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Reichshofstadion und Radbrücke werden konkret

Die Lustenauer Gemeindevertretung hielt am 30. Juni ihre 17. Sitzung ab.
Die Lustenauer Gemeindevertretung hielt am 30. Juni ihre 17. Sitzung ab. ©Marktgemeinde
Unter einer großen Zuhörerschaft hielten die Lustenauer Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter am 30. Juni ihre 17. Sitzung ab.

Lustenau. Verkehr und Sport waren bei der Gemeindevertretungssitzung die Hauptthemen: Die Gemeindevertretung beschloss Ingenieursleistungen für die Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Lustenau und Au und die Vergabe der Generalplanung des Reichshofstadions. Die Sitzung kann auf www.lustenau.at/gemeindevertretung nachgesehen werden.

Nach der Fragestunde berichtete Bürgermeister Kurt Fischer über die vom Schweizer Bund in Aussicht gestellten Fördermittel für die Agglomeration Rheintal. Der Zusammenschluss des Kantons St. Gallen, des Landes Vorarlberg und 23 Rheingemeinden hat ein Maßnahmenpaket zur Mitfinanzierung von Infrastrukturprojekten eingereicht, die den Radverkehr und den öffentlichen Verkehr verbessern – auch über die Grenzen hinweg. Der Schweizer Bund will diese nun mit insgesamt 40 Millionen Franken unterstützen, davon sollen auch Förderungen in die Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Lustenau und Au fließen. Erfreuliches konnte der Bürgermeister auch von Lustenaus Bildungslandschaft berichten: Im nördlichen Lustenau, im Bereich Hofsteig, wird ein Naturkindergarten mit einem Kindergartenwagen errichtet und eine bedeutende Bildungs- und Kulturinstitution, die Rheintalische Musikschule, feierte bei den Musikschultagen mit einer einzigartigen Jubiläumsschau und ihren 75. Geburtstag.

Lustenau Marketing: Aktionen und erfolgreicher BOTTA-Shop

Geschäftsführerin Nathalie Roithinger legte den Geschäftsbericht 2021 der Ortsmarketing Lustenau GmbH vor und berichtete über die durchgeführten Projekte und Aktionen mit Ausblick auf 2022. Auf Corona habe das Marketing mit neuen Veranstaltungsformaten und Aktionen für den Lustenauer Handel und die Gastronomie reagiert, die heuer weitergeführt werden, etwa „MUSI.DUSS“ oder das Einkaufsgewinnspiel und der BOTTA-Shop habe sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Derzeit arbeitet das Marketing-Team an einer neuen Gutscheinkarte, an den Themenmärkten und an der Luschnouar Kilbi, die hoffentlich heuer wieder stattfinden kann.

Die Gemeindevertretung beschloss die Vergabe von Ingenieurleistungen für die Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Lustenau und Au an die Arbeitsgemeinschaft „Team Masotti“ aus Bellinzona. ©Visualisierung Studio Giorgio Masotti


Leuchtturmprojekt Rad- und Fußgängerbrücke

In der Mobilität macht die Rad- und Fußwegbrücke einen wichtigen Schritt vorwärts: Die Rahmenvereinbarung zwischen der Politischen Gemeinde Au und der Marktgemeinde Lustenau sowie die Vergabe von Ingenieurleistungen fand deren einhellige Zustimmung. In der Vereinbarung wollen Lustenau und Au das schon bisher sehr konstruktiv und partnerschaftlich gelebte pragmatische Zusammenwirken vertraglich abrunden und sicherstellen. Mit den Ingenieurleistungen über 116.774,25 Franken netto für die Hauptbrücke und 99.999 Euro netto für die Passerelle wurde das „Team Masotti“ beauftragt. Die Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Ingenieurbüros Giorgio Masotti aus Bellinzona war Gewinnerin des Ingenieurwettbewerbs. Ihr Entwurf sieht eine Brücke aus Stahl mit Aufenthaltsmöglichkeiten vor, die sich beim früheren Zollamt Oberfahr auf drei Stützen 280 Meter über den Rhein spannt. Eine Passerelle überbrückt die stark belastete L 203 und bindet über die Kirchstraße das Lustenauer Zentrum an. Wichtigste Fördergeber für das 10-Millionen-Franken-Projekt sind das Land Vorarlberg, der Kanton St. Gallen und der Schweizer Bund. Lustenau und Au realisieren das Leuchtturmprojekt in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Generalplanung für Reichshofstadion

Im Sport nimmt der Bau des Reichshofstadions weiter Form an: Die Gemeindevertretung hat den Auftrag für die Generalplanung an die Bernardo Bader Architektur ZT GmbH in der Höhe von 1.448.774,64 Euro netto beschlossen. Der Beschluss wurde mehrheitlich mit den Stimmen der ÖVP, Grünen, Neos und HaK gegen SPÖ und FPÖ (27:9) gefasst. Die geplante atmosphärische Sportstätte mit einem Fassungsvermögen von 5000 Besucherinnen und Besucher soll auch ein Begegnungsort am Rhein werden. Die Gesamterrichtungskosten belaufen sich auf rund 18,6 Millionen Euro. Die Vorarlberger Landesregierung hat Ende 2021 einen Beschluss gefasst zur Förderung der Errichtungskosten und eine Beteiligung von 50 % in Aussicht gestellt. „Rund um das Stadion wollen wir mit der neuen Fahrradbrücke, dem Kauf des Gasthauses Tavern und mit Rhesi eine positive Entwicklung umsetzen“, führte Bürgermeister Kurt Fischer aus: „Wir hoffen, dass es uns gelingt, möglichst rasch eine neue, zukunftsweisende Fußballinfrastruktur zu errichten. Ein Stadion am Rhein, das viele Möglichkeiten hat für zukünftige Entwicklungen, mit einer bemerkenswerten Architektur und einem nachhaltigen Mobilitätskonzept, als Herzstück eines Vorzeigequartiers.“

Die Gemeindevertretung hat den Auftrag für die Generalplanung des neuen Reichshofstadions an die Bernardo Bader Architektur ZT GmbH vergeben. ©Rendering ARGE Bader
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