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Regenbogenparade: Junge ÖVP darf nicht teilnehmen

Dass die JVP die Anliegen der Regenbogenparade glaubhaft unterstützen will, daran zweifelt die HOSI
Dass die JVP die Anliegen der Regenbogenparade glaubhaft unterstützen will, daran zweifelt die HOSI ©APA/HANS PUNZ
Die JVP Wien beabsichtigte, heuer erstmals an der Regenbogenparade teilzunehmen, die am Samstag über den Wiener Ring zieht. Ein Beitrag der Jung-ÖVP wurde jedoch seitens des Veranstalters Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien abgelehnt, da man nur politisches Kalkül dahinter vermutet.
Bunte Öffis bei der Parade
Umleitungen und Sperren

Noch 2018 habe die ÖVP gegen die Abhaltung der Euro Pride gestimmt, die Junge ÖVP jedoch wollte heuer zum ersten Mal in ihrer Parteigeschichte bei der Regenbogenparade mitmarschieren und hatte dies entsprechend beim Veranstalter HOSI beantragt.

HOSI lehnt JVP-Teilnahme ab

Von der HOSI kam nun jedoch diesbezüglich Ablehnung unter Verweis auf die restriktive Politik der ÖVP, welche im Vorjahr sogar teils gegen die Subvention für die Euro Pride Vienna gestimmt habe. Man vermutet hinter dem Wunsch nach der Teilnahme an der Regenbogenparade bloße Profilierung.

Regenbogenparade: Solidarität statt Prestige

In einer Aussendung am Dienstag erklärte HOSI-Obmann Moritz Yvon hierzu: " Die Regenbogenparade ist seit 1996 eine Demonstration für die Akzeptanz und die Rechte von LGBTIQ-Personen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, intergeschlechtliche und queere Menschen). Wir freuen uns, dass sich jedes Jahr mehr Menschen daran beteiligen und mit uns für Liebe, Respekt und Menschenrechte auf die Straße gehen. Allerdings gibt es mit ihrer zunehmenden Bedeutung - sie ist heute die größte politische Kundgebung Österreichs - auch Gruppen, die mehr von diesem Prestige angelockt sind als von der Solidarität, bei denen die eigene Profilierung im Vordergrund steht."

Yvon erläutert weiter: "Man kann nicht 364 Tage im Jahr Politik gegen Akzeptanz und gleiche Rechte machen, und sich dann am 365. Tag unterm Regenbogen abfeiern lassen. (...) Man sollte die Ziele einer Demo, an der man teilnehmen will, schon glaubhaft unterstützen."

JVP will sich weiter um Teilnahme bemühen

Die Junge ÖVP zeigte sich über die Ablehnung erstaunt und berief sich darauf, sich in manchen Themenbereichen bereits früher von der sonstigen Parteilinie distanziert zu haben.

Man will jedenfalls nicht aufgeben und sich auch 2020 wieder um eine Teilnahme an der Regenbogenparade bemühen. Möglicherweise wird es darum ja besser bestellt sein, beschied HOSI-Obmann Yvon der JVP doch: "Wenn es ein ernstzunehmendes Umdenken gibt, sieht die Sache dann anders aus."

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