Rechtliche Schritte erwägt

“Die Sportler anonym zu verdächtigen, ist unter der Gürtellinie. Der Anonyme soll sich outen, wenn er Beweise für die Behauptungen hat, wäre er sowieso der Hero”, verschaffte Gandler seinem Unmut Luft.

Nach Absprache mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und den Anwälten des Ski-Verbandes (ÖSV) seien nun rechtliche Schritte angedacht. Über die weitere Vorgehensweise wird der ÖSV in den nächsten Tagen entscheiden. Gandler kritisierte außerdem die Berichterstattung der Tageszeitung “Österreich”, die am Samstag als erstes Medium Namen von Athleten öffentlich gemacht hatte, und pochte auf eine “faire Berichterstattung”. Auch gegen die Tageszeitung möchte Gandler rechtlich vorgehen, in welcher Form sei aber noch nicht geklärt.

“Ich habe mit den Biathleten gesprochen und alle sind bereit, eine Eidesstattliche Erklärung abzugeben”, betonte Gandler, der sich nach seiner Rückkehr aus Schweden “mit Anwälten und meinen Chefs über rechtliche Möglichkeiten” beraten wird. Die heftigen Reaktionen deutscher Sportfunktionäre und Athleten, deren Namen in der Causa ebenfalls aufgetaucht waren, wollte Gandler nicht kommentieren. Er stehe jedoch mit den deutschen Kollegen in Kontakt. Falls der ÖSV keine rechtlichen Schritte einleiten sollte, haben die drei von der Tageszeitung namentlich genannten Athleten vor, als Privatpersonen Klage gegen anonym einzureichen.

Zwei der betroffenen Athleten nahmen am Samstag an der WM-Staffel teil und verpassten die Bronze-Medaille nur knapp. “Sie haben knapp vor dem Rennen davon erfahren und professionell und locker auf die Nachricht reagiert, weil sie ein reines Gewissen haben”, betonte Gandler. Von den Ermittlungen des Bundeskriminalamtes in Österreich erwartet er sich, dass der Verfasser der Anzeige “herausgefischt” wird. Auf eine Gegenüberstellung mit dem Unbekannten freue er sich schon, meinte Gandler.