Einschießende, elektrisierende oder brennende Schmerzen, Kribbeln und Ameisenlaufen, Taubheit sowie Schmerzverstärkung durch leichte Berührung – all das können, so das öffentliche Gesundheitsportal (www.gesundheit.gv.at), Zeichen und Symptome von Nervenschmerzen sein. Der sogenannte neuropathische Schmerz entsteht dabei als direkte Folge einer Schädigung von „Gefühlsfasern“ des Nervensystems. Diese kann verschiedene Gewebe – oft ausgehend von der Haut – oder aber das Rückenmark oder Gehirn betreffen. Die Beschwerden treten oft in Ruhe auf und können leicht ausgelöst werden, etwa durch eine leichte Berührung. Häufig besteht auch eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit auf schmerzauslösende Reize. Der neuropathische Schmerz kann dabei aufgrund unterschiedlicher Formen einer Nervenschädigung auftreten. Häufige Auslöser sind etwa ein Bandscheibenvorfall, Diabetes mellitus – Erkrankung vieler Nerven (Polyneuropathie), Gürtelrose (Herpes zoster), Nervenschädigungen oder -durchtrennungen im Rahmen von Unfällen oder Operationen sowie das Engpasssyndrom – durch zusammengedrückte Nerven (z. B. Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk).
Linderung als realistisches Ziel
Die diagnostische Abklärung beruht auf einer körperlichen und klinisch-neurologischen Untersuchung mit Prüfung der Hautempfindlichkeit,
der Reflexe und der Muskelkraft. Sie können durch eine Schmerzzeichnung, Schmerzfragebögen und weitere Spezialtests ergänzt werden. Oft werden zusätzlich bildgebende Verfahren wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder Elektroneurographie eingesetzt. Die Behandlung von Nervenschmerzen – sofern keine Operation zur Entlastung des betroffenen Nervs möglich ist – gestaltet sich oft schwierig. Völlige Schmerzfreiheit ist nur selten erreichbar. Als realistisches Ziel gelten unter anderem eine Linderung der Schmerzen um mehr als 30 bis 50 Prozent, eine Verbesserung von Schlaf- und Lebensqualität sowie der Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Es werden unterschiedliche Wirkprinzipien, bei Bedarf auch kombiniert, angewandt. Medikamentöse Schmerztherapie soll die Beschwerden lindern, bis sich die geschädigten Nerven zumindest weitgehend erneuert (regeneriert) haben. Zum Einsatz kommen Präparate zum Einnehmen oder als Injektion, v. a. Opioide, Antiepileptika und Antidepressiva sowie Cremes oder medikamentenhaltige Pflaster. Invasive Verfahren wie Nervenblockaden, Infiltrationen oder elektrische Nervenstimulation können ergänzend eingesetzt werden. Physikalische Maßnahmen, Ergotherapie und Psychotherapie können je nach Ausprägung der Beschwerden sinnvoll sein.
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