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Rückkehr ins Renncockpit als Ziel

Christan Klien sieht seinen neuen Formel-1-Job als dritter Pilot bei Honda F1 als Neuanfang und nicht als Rückschritt. Der Vorarlberger hat kürzlich einen mehrjährigen Vertrag bei den in England ansässigen Japanern unterschrieben.

Mitte November hat Christian Klien einen mehrjährigen Vertrag als dritter Pilot bei Honda unterschrieben und damit seinen Verbleib in der Motorsport-Königsklasse Formel 1 gesichert. Auch wenn der Vorarlberger nach seiner Trennung von Red Bull Racing damit 2007 vorerst nur Test- und Reservefahrer für Jenson Button und Rubens Barrichello ist, sieht er das nicht als Rückschritt, sondern als Neubeginn mit sehr guten Vorzeichen.

Vor allem deshalb, weil er mit Honda, das seit 1964 mit Pausen in der Formel 1 ist und zuletzt in Hockenheim seinen 300. GP (72 Siege) bestritten hat, bei einem Top-Werksteam untergekommen ist, das sich den WM-Titel zum Ziel gesetzt hat. Und das, ohne Geld mitbringen zu müssen. “Und aus eigener Kraft. Darauf bin ich stolz”, sagte Klien am Montag bei einer Pressekonferenz von Honda Österreich in Wr. Neudorf.

Honda will jedenfalls den WM Titel, “ich will meinen Beitrag dazu leisten”, so Klien. Das kann er vorerst nur auf der Teststrecke, denn ab 2007 gibt es kein drittes Freitag-Auto mehr. “Testfahrer zu sein, war zwar nicht das Ziel. Aber es ist umgekehrt auch kein Job, für den man sich schämen muss”, sagte Klien und hielt fest: “Mittelfristig ist das Ziel eindeutig, wieder Rennen zu fahren und zu gewinnen.” Zwar hat Klien keine vertragliche Zusicherung, ins Renncockpit zu rücken, sollte der 34-jährige Barrichello seine Karriere beenden, die Aussichten auf einen Platz als Stammpilot schätzt er aber bei Honda sehr hoch ein. Das bestätigte auch Honda-Geschäftsführer Roland Berger: “Hier denkt man langfristig.”

Den Blick zurück macht Klien ohne Zorn. “Red Bull hat mir sehr viel ermöglicht. Ich bin dankbar. Dass am Ende politisch einiges gelaufen ist, war aber nicht korrekt. Aber ich trinke immer noch Red Bull.”

Ab sofort geht der Blick nach vorne, und da traut Klien Honda, das heuer WM-Vierter war, noch mehr zu. “Renault hat einen Piloten ohne GP-Erfahrung, McLaren zwar den Weltmeister, aber einige Probleme, bei Ferrari gibt’s enorme Umstellungen. Wir sind vielleicht das Top-Team mit der größten Kontinuität.” Die ersten Schritte seien jedenfalls ermutigend gewesen. “Die Testfahrten in Barcelona haben richtig gut getan”, erinnerte sich Klien, der ab Mittwoch schon wieder im Auto sitzt. Dass er bei den Tests zum Teil um Sekunden vor den Red-Bull Autos gewesen war, “taugt mir natürlich sehr.” Wichtig wäre aber, “irgendwann ganz vorne zu stehen. Und wirklich wissen, was abgeht, tut man sowieso erst immer beim ersten Rennen.”

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