So lautet das Ergebnis von Messungen im Rahmen einer EU-weiten Studie. Passivraucher seien fast genauso belastet wie Menschen, die gelegentlich zur Zigarette greifen, berichtete der Wiener Umwelthygieniker Manfred Neuberger am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Personen, die länger als 30 Minuten Tabakqualm ausgesetzt sind, atmen durchschnittlich 5,2 ppm CO aus, erklärte der Mitarbeiter der Medizinischen Universität Wien. Wenn man ab und zu zur Zigarette greift, liegt der Wert bei 5,5 ppm. Zum Vergleich: Bei Nichtrauchern beträgt die Belastung durch Heizung, Straßenverkehr etc. 3,9 ppm CO.
Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen Rauchgewohnheiten konnten bei der 2005 gestarteten EU-Kampagne den CO-Gehalt ihres Atems messen lassen. Rund 111.000 Tests wurden für ein vorläufiges Ergebnis bisher ausgewertet, bis mindestens 2008 soll das Projekt weitergeführt werden. 48 Prozent der Erhebungen wurden auf öffentlichen Plätzen durchgeführt, auch in Spitälern, Schulen, Universitäten, bei Veranstaltungen sowie am Arbeitsplatz wurde gemessen.
In Österreich wurden 3.501 Tests durchgeführt und ausgewertet, berichtete Neuberger. Der durchschnittliche Wert in der Atemluft betrug bei allen Probanden – bei Rauchern und Nichtrauchern zusammen – rund 8,9 ppm und liegt damit knapp über dem Grenzwert für Luftqualität. Die höchste Mittelwert-Belastung gab es in Klagenfurt und Gmunden (Oberösterreich).
Der Großteil der rauchenden Teilnehmer (95 Prozent) aus ganz Europa konsumierte Zigaretten. Bei einem Glimmstängel am Tag steigt der ppm-Wert um 1,8. Am schlimmsten ist die Belastung laut Studie bei der Benutzung einer Wasserpfeife (plus 11 ppm). Bei einer Zigarre, Pfeife oder einem Zigarillo nimmt der CO-Anteil in der Atemluft zwischen 3,1 und 3,8 ppm zu.
Verglichen wurden die Ergebnisse auch mit den Tabakgesetzen der einzelnen Staaten. In Ländern mit einem totalen Rauchverbot für öffentliche Räume lag die CO-Belastung bei Nichtrauchern bei 2,5 ppm, so Neuberger. Galten nur einige Einschränkungen, wurden durchschnittlich 5,2 ppm gemessen. Je höher die Werte der Raucher, desto höher seien auch die Werte der Nichtraucher, so Neuberger. Die Studie zeige die Notwendigkeit eines gesetzlichen Rauchverbots und die positive Auswirkung von höheren Tabakpreisen.
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