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Rauch: "Handeln orientiert sich oft an den Bedürfnissen von Männern"

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) fordert zum Internationalen Frauentag einen "Perspektivenwechsel".
Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) fordert zum Internationalen Frauentag einen "Perspektivenwechsel". ©APA/ROLAND SCHLAGER
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hat Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) einen "Perspektivenwechsel" gefordert.

"Zu oft orientiert sich unser Handeln an den Bedürfnissen von Männern. Es ist dringend an der Zeit für einen Perspektivenwechsel. Wir müssen Frauen und ihre Lebensrealitäten ernst nehmen und in allen Bereichen Schritte setzen", so Rauch. Die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski forderte verpflichtende Lohntransparenz, zeitgemäße Karenzmodelle und Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.

Rauch fordert zum Frauentag einen "Perspektivenwechsel"

Die Situation für Frauen in Österreich zu verbessern, ist für Rauch eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. "Damit Frauen die gleichen Chancen bekommen, müssen wir an vielen Schrauben drehen, zum Beispiel dem Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Nur so können wir mehr Frauen ermöglichen, auch in Vollzeit zu arbeiten", sagte Rauch in einer Aussendung.

Disoski verwies auf um 19 Prozent geringeren Löhne für Frauen

Disoski verwies auf die um 19 Prozent geringeren Löhne für Frauen und forderte dagegen verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen ab 35 Mitarbeiterinnen, in denen auch einzelne Gehaltsbestandteile angeführt werden. Diese Berichte sollen über Betriebsräte für alle Mitarbeitenden zugänglich sein. Dort, wo ungleiche Bezahlung nachgewiesen wird, sollten künftig die Arbeitgeber in der Pflicht sein, konkrete Maßnahmen zu setzen, um geschlechtsbedingte Lohndiskriminierung in ihrem Betrieb zu beenden, verlangte Disoski.

Frauensprecherin der Grünen ortet Handlungsbedarf

Handlungsbedarf ortet die Frauensprecherin der Grünen auch bei der fairen Aufteilung unbezahlter Sorge-Arbeit. "Wenn zwei Drittel der unbezahlten Sorge-Arbeit von Frauen, zwei Drittel der bezahlten Erwerbsarbeit hingegen von Männern verrichtet wird, haben wir hier eine eklatante Schieflage. Mit zeitgemäßen Elternkarenz- und Elternteilzeit-Modellen können wir das ändern", so Disoski. Und schließlich verlangte die Grüne Frauensprecherin auch einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. Das hat für sie "höchste Priorität".

(APA/Red)

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