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Rankweil setzt auf Biomasse

Biomasseheizwerk in Rankweil geplant. Bereits im Herbst 2013 könnte das 1,6-Mill.-Euro-Projekt in Betrieb gehen.
Biomasseheizwerk in Rankweil geplant. Bereits im Herbst 2013 könnte das 1,6-Mill.-Euro-Projekt in Betrieb gehen. ©VN-Grafik, Foto: Orthophotos (c) 2009 Land Vorarlberg
Rankweil plant Biomasseheizwerk für 1,6 Millionen Euro.

Rankweil. (VN/Rebecca Winkens) Die e5-Gemeinde Rankweil möchte in der Dr. Summer-Straße das Biomasse-Heizwerk Bifang errichten. Projektpartner sind die Marktgemeinde, die Stadtwerke Feldkirch und die Agrargemeinschaft Altenstadt. Nutzen sollen das Heizwerk rund zwölf Abnehmer – in erster Linie große Wohnanlagen.

Das Ziel ist, die umliegenden Gebäude nach und nach von Öl und Gas auf Biomasse umzustellen. „Es besteht aber auch die Möglichkeit, Einfamilienhäuser anzuschließen“, erklärten die Projektleiter Gerhard Zimmermann und Michaela Poohlmann-Kloos von den Stadtwerken Feldkirch. Gemeinsam mit Bürgermeister Martin Summer hatten sie vergangene Woche zu einer Informationsveranstaltung für die Anrainer geladen. Dort ging es auch um ökologische Gesichtspunkte sowie mögliche Emissionen. Das Biomasse-Heizwerk wird unterirdisch gebaut und ist somit von außen „unsichtbar“. Lediglich zwei Kamine werden seine Existenz verraten, die es mit dem Schultreppenhaus verbinden. „Dadurch ergeben sich zwei Vorteile: Erstens können die Kinder den Platz auch weiterhin als Spielplatz nutzen und zweitens hält sich der Lärm sehr in Grenzen“, so Martin Summer.

Geringe Staubentwicklung

Auch die Staubentwicklung sei aufgrund eines speziellen Elektrofilters gering, ließen die Projektverantwortlichen die Anrainer wissen: „Laut der Vorarlberger Luftreinhalteverordnung beträgt der Grenzwert 150 Milligramm pro Kubikmeter Abgas. Das Biomasse-Heizwerk wird lediglich 20 Milligramm pro Kubikmeter ausstoßen.“

Der Biomassekessel soll eine Leistung von 1100 Kilowatt bringen, womit rund 100 Einfamilienhäuser geheizt werden können. Dafür werden 3600 Schüttraummeter Hackgutbedarf benötigt, geliefert von der Agrargemeinschaft Altenstadt in 1,15 Fahrten pro Woche. Laut Bürgermeister Summer sei dafür ein enger zeitlicher Rahmen vorgesehen: Lieferzeiten seien dann, wenn keine Schüler oder Kindergartenkinder in der Nähe seien, also nur außerhalb der Schulzeiten, und auch das nur während der Heizperiode. Im Sommer entfalle die Anlieferung, da für die Warmwasserbereitung auf Gaskessel umgestellt würde.

1,6 Millionen Euro

Läuft alles nach Plan, so könnte das Biomasse-Heizwerk im Herbst 2013 in Betrieb gehen. Derzeit läuft das Ansuchen um Bewilligungen, danach stehen die Förderungsansuchen für das 1,6 Millionen Euro teure Projekt an. Anschließend gibt es wieder die Möglichkeit für die Projektpartner, zu entscheiden, ob das Heizwerk Realität wird. „Ich gehe aber stark davon aus, dass es gebaut wird. Baubeginn wird dann im kommenden Frühjahr sein“, erklärt Bürgermeister Martin Summer. Er sieht in dem Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Energieautonomie und meint: „Holz aus Altenstadt ist mir lieber als Gas aus Russland.“

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