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Ramazan Özcan: Seine neue Rolle im ÖFB-Team mit "schalem Beigeschmack"

Ramazan Özcan blickt dem WM-Quali-Spiel gegen Irland entgegen.
Ramazan Özcan blickt dem WM-Quali-Spiel gegen Irland entgegen. ©APA/Robert Jäger
In Abwesenheit des verletzten Robert Almer geht Ramazan Özcan als Österreichs Nummer eins ins Länderspiel gegen Irland. Warum der fehlende Spielrhythmus kein Problem sei und was doch anders ist, verrät der Deutschland-Legionär hier.
Irland-Legionär checkt ÖFB-Gegner

Ramazan Özcan steht im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland am Samstag in Wien vor seinem ersten Pflichtspiel für das österreichische Nationalteam vor eigenem Publikum von Beginn an. Bisher brachte es der Goalie auf neun Ländermatches, die jüngsten zwei absolvierte er in Bewerbspartien.

Beim 2:2 am 6. Oktober im Prater gegen Wales wurde er für den damals an der Wade verletzten Robert Almer eingewechselt, drei Tage später stand er beim 2:3 in Serbien im Tor. Aufgrund der schweren Knieverletzung von Almer dürfte Özcan nicht nur gegen Irland, sondern auch im März gegen die Republik Moldau gesetzt sein – und das, obwohl er bei seinem Klub Bayer Leverkusen nur Reservist ist.

Ramazan Özcan: “Fehlender Spielrhythmus ist kein Problem”

Seit seinem Wechsel zum Champions-League-Teilnehmer brachte es der Vorarlberger lediglich auf einen Einsatz im DFB-Cup, ansonsten musste er sich hinter Bernd Leno anstellen. “Aber der fehlende Spielrhythmus ist kein Problem. Das Training in Leverkusen hat hohe Qualität, und man liegt ja auch als Nummer zwei nicht in der Kabine herum”, sagte der 32-Jährige.

Der Transfer von Ingolstadt zur Werkself sei “hundertprozentig” die richtige Entscheidung gewesen, die er davor auch mit Teamchef Marcel Koller abgesprochen habe. “Ich habe in den letzten fünf Jahren fast immer gespielt und bin jetzt bei einem Verein, der in der Champions League spielt”, betonte Özcan und beklagte die seiner Meinung nach in Österreich vorherrschende Geringschätzung von Bayer Leverkusen.

Özcan: Almer-Verletzung live im Fernsehen gesehen

Dass er aufgrund der langwierigen Verletzung von Almer zu Österreichs Nummer eins aufstieg, hat für Özcan “einen schalen Beigeschmack. Das ist brutal bitter für ihn.” Er habe Almers Malheur gegen AS Roma live im TV miterlebt und ihm noch am selben Abend Genesungswünsche übermittelt.

Sein neuer Status als ÖFB-Stammgoalie ändere in der Vorbereitung auf ein Ländermatch nicht viel, beteuerte der Deutschland-Legionär. “Ich habe auch als Nummer zwei immer Gas gegeben. Was sich ändert ist, dass ich am Matchtag fokussierter bin.”

In seinen bisherigen Länderspielen brachte es Özcan nur auf einen Sieg, und der gelang im vergangenen Mai beim 2:1 im EM-Testspiel in Klagenfurt gegen Malta, als er zur Pause beim Stand von 2:0 eingewechselt wurde. “Aber bei mir ist diese Bilanz nicht wirklich ein Thema”, meinte der Keeper, der im ÖFB-Team nicht immer glücklich agierte. “Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe, doch deswegen mache ich mir keinen Kopf.”

Statistik gegen Irland spricht für Österreich

Zumindest die Statistik spricht vor dem Duell mit den Iren am Samstag im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion für die ÖFB-Auswahl. Von den bisher 14 Begegnungen gewann Österreich bei drei Remis und zwei Niederlagen gleich neunmal, das Torverhältnis steht bei 36:17.

Auch in Pflichtspielen haben die Österreicher klar die Nase vorne. In acht Partien ging die rot-weiß-rote Mannschaft bei zwei Unentschieden und einer Niederlage fünfmal als Sieger vom Platz. In Wien siegte Österreich gegen Irland in sechs Spielen bei einem Remis fünfmal.

Das bisher letzte Kräftemessen mit der Nummer 33 der Welt – das ÖFB-Team ist 30. – endete am 10. September 2013 in Wien dank eines Tores von David Alaba mit 1:0 für Österreich. Damals fungierte bei den Iren noch Giovanni Trapattoni als Teamchef, kurz danach übernahm der 64-jährige Nordire Martin O’Neill den Job.

(APA, Red.)

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