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Radwege unter der Lupe: Österreich startet Hightech-Erhebung

Der Zustand der Radwege in Österreich wird mit einem Messfahrrad objektiv erfasst.
Der Zustand der Radwege in Österreich wird mit einem Messfahrrad objektiv erfasst. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Österreich erhält erstmals ein vergleichbares Messsystem zur Bewertung der Radinfrastruktur – mit Laserscanner und Messfahrrad.

Radfahren soll in Österreich sicherer und komfortabler werden. Das Austrian Institute of Technology (AIT) und das Kompetenzzentrum ITS Vienna Region entwickeln derzeit im Auftrag des Verkehrssicherheitsfonds (VSF) eine neue Methode zur objektiven Erfassung der Radinfrastruktur. Ziel ist eine österreichweit einheitliche Datengrundlage für sichere, nutzungsfreundliche und durchgängige Radrouten.

Datenlage zu Radwegen bislang lückenhaft

Derzeit sei der Zustand von Radwegen nur lückenhaft dokumentiert. Unterschiedliche Standards in den Bundesländern führten zu unklaren, teils widersprüchlichen Erhebungen. „Für sicheres Radfahren aller Altersgruppen braucht es eine qualitativ hochwertige Infrastruktur“, heißt es in einer Aussendung. Dazu zählen ausreichende Breite, gute Wartung, durchgängige Streckenführung und intuitive Nutzbarkeit.

BikeStar erfasst Radwege mit Sensoren

Im Projekt "InfraRad" entsteht ein standardisierter Erhebungskatalog, der gemeinsam mit Akteuren aus Verwaltung, Planung und Forschung erarbeitet wird. „Ein wesentlicher Eckpfeiler ist die Festlegung einheitlicher Kriterien und Erhebungsmethoden“, so Projektleiterin Karin Markvica.

Zentrales Werkzeug ist das AIT-Messfahrrad "BikeStar": ein dreirädriges Transportfahrrad, ausgestattet mit 3D-Kameras, LiDAR-Laserscanner und Sensoren zur Erfassung von Bewegung, Oberfläche, Sichtverhältnissen und Temperatur. Damit lassen sich unter anderem Fahrbahnbreite, Steigung, Belag und Verkehrszeichen objektiv dokumentieren.

Integration in das digitale Verkehrsnetz

Die gewonnenen Daten sollen automatisiert analysiert werden – etwa zur Erkennung von Schäden oder zur Bewertung des Fahrkomforts. Perspektivisch werden die Informationen in das digitale Verkehrsnetz Österreichs (GIP) integriert, um Behörden und Planern einheitliche, belastbare Grundlagen zur Verfügung zu stellen.

(APA/Red)

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