Aufgrund der gesellschaftspolitischen Brisanz rund um das Thema „Extremismus und Radikalisierung bei Jugendlichen“ stellt der Dachverband der Offenen Jugendarbeit Vorarlberg KOJE den einzelnen Einrichtungen Ressourcen zur Radikalisierungsprävention zur Verfügung. Im Rahmen dieses Projekts führte die Offene Jugendarbeit Bludenz gemeinsam mit einem Experten der Beratungsstelle für Extremismus in Salzburg am 21. Oktober in Kooperation mit einer Schulklasse des Gymnasium Bludenz einen Workshop zur Radikalisierungsprävention durch.
Einen Vormittag lang erarbeiteten die 27 Teilnehmer*innen gemeinsam mit dem Referenten Nedzad Mocevic, Jugendarbeiter*innen der Offenen Jugendarbeit Bludenz, Klostertal und Lustenau in der Villa K. Inhalte zum Thema Extremismus. In einem wertschätzenden und interaktiven Austausch wurden Videos zum Thema Vorurteile analysiert und diskutiert und der Begriff des Rassismus genauer unter die Lupe genommen. Besonders die persönlichen Geschichten und Erfahrungen des Referenten diesbezüglich waren nach Rückmeldung der Schüler*innen sehr eindrücklich und erkenntnisreich. Sehr schnell wurde deutlich, dass heute das Zusammentreffen einer Vielfalt an gesellschaftlichen Normen in verschiedenen Kulturen und Religionen für ein respektvolles Zusammenleben von allen Respekt, Verständnis und Toleranz erfordert. Dem Begriff der eigenen Identität kam dabei große Bedeutung zu.
Was macht meine Identität aus und was passiert wenn andere Menschen mich auf nur einen Teilbereich meiner ganzen Identität reduzieren? Allzu schnell werden Urteile gefällt, Menschen in Schubladen gesteckt und als etwas abgestempelt, das sie eigentlich gar nicht sind. Die Folgen sind aber oft weitreichend und äußern sich in Ausgrenzung, Hass und rassistischer oder extremistischer Gewalt. Darum gilt es in der Präventionsarbeit genau da anzusetzen, wo es um positive Identitätsbildung der Jugendlichen geht, um sie dort aufzufangen wo Lücken entstehen können. Angst, Überforderung und Orientierungslosigkeit in einer Konsum– und Leistungsgesellschaft treiben so manche Jugendliche in die Hände von Hasspredigern.
Ob im Rahmen des offenen Sportangebots, im Jugendcafe, in der Kulturarbeit oder im Rahmen von Workshops der Schulsozialarbeit und der Radikalisierungsprävention, die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche ernst genommen werden wollen und nach Halt suchen. Die Offene Jugendarbeit Bludenz setzt nicht nur in ihrer Präventionsarbeit mit Schulen, sondern auch im offenen Betrieb alles daran den Jugendlichen sinnvolle, identitätsbildende „Werkzeuge“ für ihre persönliche Entwicklung und ihr Leben anzubieten.
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