Radfahrerin von Pkw überrollt: "Das Auto ist mir einfach über die Beine gefahren"

Misslungener Überholversuch

Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die 19-Jährige erst seit einem Monat ihren Führerschein und verfügte somit über kaum Fahrpraxis. Obwohl sie auf einer einspurigen Straße hinter der Radfahrerin fuhr, die links von einer Straßenbahn-Station begrenzt war, wollte sie unbedingt überholen. Dies misslang jedoch, und stattdessen fuhr sie mit einer Geschwindigkeit von etwa 45 km/h auf das Hinterrad der 29-Jährigen auf.

Schwere Verletzungen

Die Radfahrerin, die sich mit Freunden zum Schwimmen an der Alten Donau verabredet hatte, zog sich bei dem Sturz mehrere Frakturen an der linken Hand sowie Quetschungen, Bänderverletzungen und ausgedehnte Knochenmarksödeme in beiden Beinen zu. "Das Auto ist mir einfach über die Beine gefahren", berichtete sie. Während der Verhandlung wurde deutlich, dass sie nach wie vor nur mit Schmerzen und erheblichen Einschränkungen gehen kann. Mühsam hatte sie sich beim Zeugenaufruf in den Verhandlungssaal bewegt.

Urteil

„Ich erkenne meinen Fehler an. Es tut mir sehr leid. Ich wollte sie nicht verletzen“, äußerte die Angeklagte reumütig. Dadurch entging die bisher unbescholtene Frau einer Verurteilung. Nach Rücksprache mit ihrem Verteidiger, Florian Kreiner, stimmte sie einer Geldbuße von 1.000 Euro zu und erklärte sich bereit, der Radfahrerin 5.000 Euro als Schadensersatz zu zahlen. Im Gegenzug wird die Anzeige endgültig eingestellt, sobald die Zahlung erfolgt ist. Die Staatsanwältin stimmte dem vereinbarten Vorgehen zu, sodass die Entscheidung rechtskräftig ist. Die 19-Jährige bleibt weiterhin unbescholten.

(APA)