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Ära Kartnig geht dem Ende zu

Die "Ära Hannes Kartnig" beim Fußball-Bundesligisten Sturm Graz steht vor dem Ende. In einer Vorstandssitzung soll die Entscheidung um die Zukunft des finanziell gebeutelten, einstigen Vorzeige-Klubs fallen.

Eine Investorengruppe um Spediteur Hans Fedl hatte am Dienstag unmissverständlich den Rücktritt des wortgewaltigen Präsidenten gefordert. Nur dann wäre die Bankgarantie über 750.000 Euro zur Fortführung des Spielbetriebs garantiert.

„Wann und wie ich gehe, bleibt mir selbst überlassen“, zeigte sich Kartnig nach der Entscheidung der Investorengruppe noch einmal trotzig. Jedoch stehen alle Zeichen auf einen Abschied des seit 1992 im Präsidenten-Amt verweilenden Grazer Lebemannes, der stets betont hatte, zurückzutreten, wenn das Geld zur Sturm-Rettung da wäre.

„Ich habe das Gefühl, dass Kartnig auf die Bedingungen eingeht, und dass es ab Donnerstag keinen Kartnig mehr bei Sturm gibt“, prognostizierte Masseverwalter Norbert Scherbaum, seit Einbringung des Insolvenzantrags alleiniger Verantwortlicher der Sturm-Finanzen. Zu groß scheint auch der Unmut der Fans, die Kartnig für die Krise bei den sportlich konsolidierten Schwarz-Weißen hauptverantwortlich machen – auch wenn Kartnig „die Masse“ hinter sich sehen will, und von „Randgruppen“ sprach.

Für den seit kurzem 55-Jährigen, in dessen Amtszeit Sturm Graz zwei Meistertitel und drei Cupsiege (Double 1999) holte und in der Champions League für Furore sorgte, wäre es bereits der zweite Abschied als Präsident eines Grazer Sport-Klubs. 1996 erklärte Kartnig, damals Österreichs erster Doppel-Präsident, beim Eishockey-Erstligisten EC Graz seinen Rücktritt, um sich auf sein Aufgabe bei Sturm zu konzentrieren.

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