Die Zebra-Dreikantmuschel gibt es schon etwas länger am Bodensee und dient vor im Winter den Zugvögeln als Nahrungsquelle. Seit 2016 hat sie Konkurrenz aus der Verwandtschaft: Die Quagga-Dreikantmuschel ist widerstandsfähiger, taucht tiefer und hält sich an jeder ebenen Fläche fest. Sie verbreitet sich am Bodensee rasant. Nicht nur, dass sie bereits durch ganze Muschelbänke erste Zuflüsse von Trinkwasserversorgungspumpen verstopft. An ihrer scharfen Kante können sich Badegäste schneiden, da auch Stufen ins Wasser und Stege besiedelt werden.
Neueinwanderer am Bodensee
Die Zahl der neuen Tierarten, sogenannte Neozoen, steigt am Bodensee seit der Jahrhundertwende beständig an wie auch das Interesse der Forschung an dem Thema. Mitschuld daran ist der 1992 eröffnete Rhein-Main-Kanal und die damit geschaffene Ost-West-Verbindung, durch die Schifffahrt dringen nord- und südosteuropäische Arten nach Mitteleuropa vor.
Neozoen am Schwäbischen Meer
Krebse und Quallen
Die Quagga-Muschel ist daher nicht der einzige Neuankömmling. Gerhard Hutter, verantwortlich für Wassergüte am Umweltinstitut, betont im Gespräch mit VOL.AT, dass jede durch den Mensch erst in den Bodensee gelangen konnte, sei es mit Absicht wie Kamper- und Signalkrebse oder unbemerkt wie die Schwebegarnelle.
Verbreitung verboten
Grundsätzlich gilt noch zu beachten, dass viele Tiere auch über Aquarien und Haustierbesitzer in die freie Wildbahn gelangten. Hutter warnt daher vor falscher Tierliebe: Es ist verboten, Tiere auszuwildern oder auch von einem Gewässer zu einem anderen zu bringen und so ihre Verbreitung zu fördern. Der Bodensee sei auch kein Abfallkübel für Haustiere, dies sei über die Zoohandlungen möglich.
(Red.)
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