Putin startet russischen WhatsApp-Klon – Kritiker schlagen Alarm

Wladimir Putin hat am Dienstag ein Gesetz zur Entwicklung eines staatlich unterstützten Messengers unterzeichnet. Die Anwendung soll künftig eine heimische Alternative zu US-Diensten wie WhatsApp (Meta) oder Telegram bieten – und zugleich mit Regierungsdiensten verknüpft sein, wie russische Abgeordnete erklärten.
Die neue App ist Teil von Russlands Strategie, sich digital unabhängig vom Westen zu machen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 und dem Rückzug vieler westlicher Unternehmen versucht Moskau, zentrale Technologien im Inland zu ersetzen.
Kritik: Gefahr für Privatsphäre und Meinungsfreiheit
Während Regierungsvertreter die App als Fortschritt bewerben, sehen Kritiker die Entwicklung mit Sorge. Sie warnen vor Einschränkungen der Privatsphäre und einer möglichen Überwachung der Kommunikation durch den Staat. Die geplante Verknüpfung mit Regierungsdiensten könnte ein weiterer Schritt zur Kontrolle digitaler Infrastruktur sein.
Laut dem russischen Internetrechtsexperten Michail Klimarew, Direktor der Internet Protection Society, wird Russland möglicherweise die Geschwindigkeit von WhatsApp und Telegram drosseln, um Nutzer zum Wechsel zur neuen App zu zwingen. Dies hatte Klimarew Anfang Juni in russischen Medien angedeutet.
Digitalautonomie als staatliches Ziel
Die neue Messenger-App reiht sich ein in eine Serie von Maßnahmen, mit denen Russland westliche Internetdienste und Plattformen zunehmend ersetzt oder blockiert. Bereits in der Vergangenheit hatte der Kreml Dienste wie Facebook, Instagram oder X (vormals Twitter) blockieren lassen oder mit Auflagen belegt.
Auch beim Cloud-Hosting, bei Suchmaschinen und im E-Commerce werden russische Alternativen gefördert, oft mit staatlicher Finanzierung oder Beteiligung.
(VOL.AT)
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