Punsch für Bock

Vor der Volkshochschule in der Hofwiesengasse in Wien-Hietzing kann das beliebte Wintergetränk für den guten Zweck konsumiert werden. Ein Teil der Erlöse gehen an die – inzwischen mehrfach ausgezeichnete – Frau, die seit dem Jahr 2000 privat und auf eigene Kosten Asylwerber betreut.

Besucher des Punschstandes sollen freiwillig in der Kälte stehen, um jenen zu helfen, die oft verzweifelt nach einer Unterkunft suchen. „Gerade jetzt, wo der Winter kommt, ist so eine Aktion wichtig. Die Flüchtlinge kommen oft nur mit Sommerkleidung“, betonte der Wiener SP-Gemeinderat Abgeordnete Alois Mayer zum Auftakt der Aktion. Ute Bock selbst ließ sich entschuldigen – sie musste sich kurzfristig um Asylwerber kümmern, die bei SOS-Mitmensch Zuflucht gesucht hatten, hieß es.

Bock ist pensionierte Erzieherin und ehemalige Leiterin des Wohnheims und der Notschlafstelle im Gesellenheim Zohmanngasse. Bereits seit den frühen neunziger Jahren betreut sie Flüchtlinge. Seit ihrer Pensionierung im Jahr 2000 macht sie das auf eigene Faust. Ein Anfangs kleines Wohnprojekt erstreckt sich inzwischen auf insgesamt 28 Wohnungen, in denen mehr als 100 Menschen Unterkunft und Verpflegung geboten wird. Daneben betreut sie auch obdachlose Asylwerber.

Inzwischen kann Ute Bock die Wohnungen laut eigenen Angaben kaum mehr finanzieren. Monatlich muss sie rund 10.000 Euro dafür aufbringen. Die prekäre Finanzlage hat zahlreiche Unterstützer auf den Plan gerufen: So haben bereits rund 50 Wiener Szenelokale zum caritativen Getränkekonsum aufgerufen. Sie spenden zehn Cent pro verkauftem Bier an die Flüchtlings-Helferin.

Redaktion: Michael Grim