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"Psychische Gewalt noch immer Tabuthema"

Diana Panzirsch war am Dienstag zu Gast in "Vorarlberg LIVE".
Diana Panzirsch war am Dienstag zu Gast in "Vorarlberg LIVE". ©Screenshot
Diana Panzirsch sprach in "Vorarlberg LIVE" über den Anstieg bei Frauenmorden und warum im Kampf gegen Gewalt an Frauen früher angesetzt werden muss.

Seit Jahresbeginn wurden österreichweit neun Frauen ermordet, die Regierung stellte nun ein Maßnahmenpaket und ein erhöhtes Budget zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen vor. Dies sei zwar ein guter Schritt, man müsse aber schon früher ansetzen, sagte Diana Panzirsch vom femail Fraueninformationszentrum am Dienstag in "Vorarlberg LIVE".

Der Mord an einer Frau sei nur die tragische Spitze eines Eisberges. Aus diesem Grund wurde am Montag die Kampagne "Wertvoll und stark" gegen die psychische Gewalt gestartet - dies sei in der Gesellschaft noch immer ein Tabuthema Manipulation und die Zerstörung der Selbstwahrnehmung würden Frauen hemmen gewalttätige Beziehungen zu verlassen. Auch Drohungen würden teilweise im Raum stehen. Auch wenn die psychische Gewalt allein auftrete, sei sie dennoch ein Teil der Gewaltarten und oftmals der Beginn einer Gewaltspirale, wie Panzhirsch im Gespräch mit VOL.AT-Chefreporter Pascal Pletsch angibt.

Etwa 40 Prozent der Frauen in Österreich sehen sich mit psychischer Gewalt konfrontiert - dies sei auch in Vorarlberg der Fall, wie Diana Panzirsch betont. Auch wenn es verschiedene Ansätze, wie die Frauenquote gebe, sei es immer noch ein gesellschaftliches Problem. "Es gibt keine Gewaltfreiheit ohne Geschlechtergleichheit." Man müsse dies auch den Kindern vorleben. Noch immer seien über 80 Prozent der Teilzeitkräfte Frauen. "Sie verdienen also nur dazu." Dies würde zusätzlich zu einer ökonomischen Abhängigkeit führen. Es sei derzeit aufgrund von fehlender flächendeckender und sehr teurer Kinderbetreuung nicht möglich einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen - dies werde im Maßnahmenpaket der Regierung aber nicht berücksichtigt.

Neben Diana Panzirsch war auch Peter Böhler, Bürgermeister von Fußach, zu Gast in "Vorarlberg LIVE".

(VOL.AT)

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