Sie machen dieses Opfer gleich noch einmal zum Opfer, meinte er. Friedrich ist Koordinator für die Betreuung von Natascha Kampusch. Über die genauen Umstände dieser Arbeit gab er keine Auskunft.
Der Aufenthaltsort der jungen Frau ist derzeit offenbar eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Republik, das auch mit Hilfe gezielter Fehlinformationen gewahrt bleiben soll. Friedrich bestritt etwa, dass es sich um ein Sanatorium handelt, wie es beispielsweise der Kurier berichtet hatte. Das ist eine Falschmeldung. Aber wir erzählen jedem etwas anderes, meinte der Psychiater dazu. Im Moment ist der Schutz ein ganz dichter.
Abgeschirmt und betreut
Für die Betreuung der jungen Frau sei ein ganzes Team abgestellt, so Friedrich. Nach außen würden nur jene Informationen getragen, die sie persönlich wünscht. Dies sei auch so mit dem Anwalt Natascha Kampuschs abgesprochen. Über Details des Falles werde er sich bei einer Pressekonferenz am Montag gemeinsam mit Innenministerin Liese Prokop äußern.
Bevor Natascha Kampusch ein Interview gebe, werde es noch Wochen und Monate dauern, prophezeite Friedrich. Derzeit sei es wichtig, dass sie das Leben kennen lernt und lernt zu entscheiden, was sie will und was sie nicht will. Dabei müsse man auch darauf achten, dass ihr eine Äußerung nicht schade. Man muss schon berücksichtigen, in welchem Zustand sie ist.
Falschmeldungen sorgen für Ärger
Stichwort Medien: Natascha Kampusch bekommt laut Friedrich Zugang zu jeder Form der Information, die sie will. Allerdings werde sie dabei betreut, etwa, wenn sie sich über Falschmeldungen aufrege: Da braucht sie jemand, bei dem sie Dampf ablassen kann.
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