Prozess um Drohung gegen Simone Lugner am Wiener Landesgericht

Während einer Radio-Show mit der Witwe von Richard Lugner im Gasometer machte sich ein Angeklagter außerhalb des Studios bemerkbar. Ein Personenschützer von Simone Lugner erinnerte sich, dass der Mann durch ein Glasfenster drohte, die Anwesenden umzubringen, und den Namen "Simone" rief. Er schlug gegen das Fenster und die Rolltür, warf einen Sessel um und verschwand dann.
Zeuge berichtet von Morddrohungen und sexistischen Sprüchen gegen Simone Lugner
"Er hat ziemlich gewütet", sagte im Anschluss der Geschäftsführer des Senders aus. Der Angeklagte habe neben Morddrohungen auch sexistische Sprüche ausgestoßen. Seiner Einschätzung nach sei der Mann "extrem gefährlich" gewesen: "Es war bedrohlich. Er wollte rein (ins Studio, Anm.), das war ganz klar. Er wollte aggressiv rein." Man habe daher die Polizei gerufen, die den 29-Jährigen wenig später am Gasometer-Gelände festnehmen konnte. Simone Lugner sei die ganze Zeit "in sich ruhend, wie sie jeder kennt", aber vermutlich "innerlich aufgeregt" gewesen, stellte der Radio-Macher fest. Die 43-Jährige erschien ebenfalls nicht zur Verhandlung. "Die kommt heut' nicht, die muss tanzen", sagte Richter Andreas Böhm unter Verweis auf die TV-Sendung "Dancing Stars", deren Finale am kommenden Freitag über die Bühne geht und auf die sich Simone Lugner vorbereitet. Ihre Interessen nahm ihr Rechtsbeistand Florian Höllwarth wahr, der sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligtenvertreter angeschlossen hatte. Er machte 500 Euro für die erlittene seelische Unbill seiner Mandantin geltend.
Anzeichen für eine psychische Erkrankung von Angeklagtem
Die bisherigen Angaben des Angeklagten wurden verlesen. Dieser hatte gegenüber der Polizei versichert, er habe niemanden bedroht: "Ich will doch niemanden töten. (...) Die waren alle zu weit weg." Er sei damals mit dem Fahrrad zum Gasometer gefahren und habe Simone Lugner zufällig wahrgenommen. Es gibt Hinweise, die auf eine psychische Erkrankung des Mannes hindeuten. Er dürfte auch schon wegen einer möglichen Schizophrenie in ärztlicher Behandlung gewesen sein. Eigenen Angaben zufolge hätte er auch das Grab Richard Lugners am Grinzinger Friedhof aufsuchen wollen, die letzte Ruhestätte des im vergangenen August Verstorbenen aber nicht gefunden. Beim nächsten Verhandlungstermin soll der beigezogene psychiatrische Sachverständige Siegfried Schranz sich einen persönlichen Eindruck von dem 29-Jährigen machen und diesen allenfalls begutachten. Trotz dreimaliger Aufforderung, sich vom Sachverständigen untersuchen zu lassen, ist der Mann diesem Ersuchen bisher nicht nachgekommen.
(APA/Red)
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