Prozess nach Raubüberfall auf Casino in Wien-Favoriten vertagt

Ein Zeitungsartikel, der berichtete, wie ein Räuber bei einem Überfall auf ein Casino in Wien-Favoriten 100.000 Euro stahl, inspirierte sie, wie einer der Beteiligten am Donnerstag vor dem Wiener Landesgericht aussagte. Ihr Versuch, diesen Erfolg zu wiederholen, scheiterte jedoch.
Security vereitelte Raubüberfall auf Casino in Wien-Favoriten
Dabei hatten die im Burgenland ansässigen Männer seit Jänner 2023 das Casino - sie wählten dasselbe, das in der Zeitungsmeldung erwähnt worden war, weil sie davon ausgingen, dass dort viel Geld zu holen war - mehrfach ausgekundschaftet. In der Nacht auf den 17. April 2023 schritten sie dann zur Tat. Sie bewaffneten sich mit einer Gaspistole bzw. einer Softgun, zogen sich ganz schwarz an und streiften sich Sturmmasken über, ehe sie um 3.15 Uhr in Zweier-Teams über den rechten bzw. den linken Stiegenaufgang ins Casino eindringen wollten. Dem einen Zweier-Team kam allerdings ein Security entgegen, der sich von dem Zuruf "Überfall, zurück!" nicht einschüchtern ließ. Der Mann zog eine Waffe und gab einen Warnschuss ab, worauf die maskierten Täter fluchtartig das Weite suchten.
DNA-Spuren überführten Räuber nach Überfall auf Casino
Allerdings warfen sie dabei unvorsichtigerweise ihre Sturmhauben weg, die von der Polizei sichergestellt werden konnten. Dank einer DNA-Analyse ließen sich die Identitäten der glücklosen Räuber klären. Der Jüngste von ihnen, der die treibende Kraft gewesen sein soll, wurde in einem separaten Verfahren von einem Jugendschöffensenat bereits zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die drei erwachsenen Täter bekannten sich vor einem Schöffengericht (Vorsitz: Martina Krainz) nun umfassend schuldig.
Einvernahme von nach Raubüberfall verurteiltem 20-Jährigen: Prozess vertagt
"Ich bin nach der Scheidung in die Depression gefallen und hab' mit verschiedensten Leuten auf die falsche Bahn gefunden", schilderte der Älteste. Eigentlich sei er Kampfsportler, verwies der 26-Jährige auf österreichische Meistertitel im Mixed Martial Arts (MMA). Dann habe er allerdings Gefallen an Drogen gefunden und sich überreden lassen, beim Raub mitzumachen. Der sei dann halt schief gegangen: "Ich bin kein professioneller Überfall-Täter."
Der 25-jährige Angeklagte erklärte, er wäre "auf schnelles Geld" aus gewesen. Der Jüngste von ihnen sei "mit dem ganzen Zubehör gekommen, da hab' ich nur noch mittun müssen". Der 23 Jahre alte Angeklagte erklärte, er sei erst unmittelbar vor dem Überfall mit ins Boot geholt worden, weil seine Bekannten zum Schluss kamen, zwei Teams mit je zwei Mann wären "ideal". Zur Einvernahme des bereits abgeurteilten 20-Jährigen wurde die Verhandlung vertagt. Nächster Termin: 7. Mai.
(APA/Red)
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