Den Schließungsbefürwortern standen – getrennt durch die Polizei – gut 100 Gegner gegenüber, die lautstark gegen Hetze und Rassismus demonstrierten.
FPÖ-Kritik am Asylquartier-Standort
“Der Standort ist völlig ungeeignet”, so Gemeinderat und geschäftsführender Bezirksparteiobmann der FPÖ Landstraße, Dietrich Kops. Es gebe keine Aufenthaltsräume für die Flüchtlinge und in unmittelbarer Nähe befinde sich eine Schule, meinte er. Schon in der Vergangenheit sei es immer wieder zu Störungen von Passanten und anderen Zwischenfällen gekommen.
Geht es nach der FPÖ, soll das Quartier, das gut 300 Menschen beherbergt, geschlossen werden. “Wien übererfüllt seine Quote, das ist ungerecht für die Landstraßer Bevölkerung, aber auch die Wiener Bevölkerung”, betonte Kops. Stattdessen solle man Kasernen für Asylwerber öffnen und diese dort unterbringen – möglichst fernab von Ballungszentren. Unterstützt wurde Kops von etwa 20 Protestteilnehmern, die Schilder mit “Nein zum Asylantenheim” hielten.
Gegenkundgebung der Befürworter in Erdberg
Auf der anderen Straßenseite sammelte sich die Gegenkundgebung, die von den Jungen Grünen sowie den Landstraßer Grünen organisiert worden war. Auch das Bündnis “Wien Anders” hatte seine für heute angesetzte Pressekonferenz eigens verschoben, um an der Kundgebung teilnehmen zu können. Rund 100 Menschen hießen Flüchtlinge lautstark willkommen: “Kein Mensch ist illegal” stand ebenso auf Schildern von Aktionisten und Anrainern wie “Asylsuchende herzlich willkommen. Auch in meiner Umgebung”.
“Aufgeganselte FPÖ stört traumatisierte Flüchtlinge”
“Wir glauben, dass Flüchtlinge, die traumatisiert zu uns kommen und hier leben müssen, nicht von einer aufgeganselten FPÖ gestört werden dürfen”, betonte Nikolaus Kunrath, Sprecher der Initiative “Jetzt Zeichen setzen!”. Die Aktion der FPÖ ziele bewusst auf Hetze ab, nicht auf eine sachliche Debatte. “Vielleicht fürchtet sich die FPÖ, die Landstraßer Bevölkerung fürchtet sich nicht”, meinte auch die grüne Bezirkschefin Eva Lachkovics.
Klug: Mikl-Leitner soll Kasernen-Angebot in Betracht ziehen
(apa/red)
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