Günter Gruber (65), gelernter Lithograph, ist seit rund vier Jahrzehnten eine der Größen der heimischen Kunstszene. Er versteht es, seine Sicht auf Menschen, Natur und Landschaften perfekt auszudrücken, seine Gefühle auf die Leinwand zu transferieren. Seien es emotionale Dokumente, die expressionistisch sein Innerstes preisgeben, Studien über den Zahn der Zeit am Beispiel von Stillleben mit Früchten oder seine hinterfragende Art der Darstellung von Menschen. Seinen Portraits in Öl, ob von Persönlichkeiten aus der altägyptischen Historie oder Musen der Gegenwart, blicken hinter den Menschen, sein Blick auf Masken ist entlarvend. In Lauterach zeigt Günter Gruber Arbeiten in Mischtechnik und wagt sich erstmals in eine gemeinsame Ausstellung mit seinem Sohn.
Raymond Milla (39), so der Künstlername des Juniors, arbeitet als freischaffender Maler, Designer und Illustrator in München. Er gehört dem Kollektiv „Heimatstoff“ an, ein Zusammenschluss junger Künstler und Fashion-Designer, die abseits des Mainstream agieren. Musik und Literatur inspirieren ihn zu seinem Schaffen, als Idole nennt er Andy Warhol, Mahatma Ghandi oder auch Charles Bukowski. Seit seinen Jugendjahren beschäftigt er sich mit der Evolution autoritärer Gesellschaften und deren Organisationen, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Als Weiterentwicklung von Pop-Art-Ästhetik verwendet er auch Street-Art-Elemente wie Schablonentechniken. Eine Gratwanderung zwischen Grafik und Malerei.
In der Alten Seifenfabrik in Lauterach treten Vater und Sohn erstmals gemeinsam in den künstlerischen Diskurs. Eine sicher spannende Ausstellung, die zwar nicht schlüssig Antwort auf die Vererbung von Talenten geben mag, die vielleicht jedoch erahnen lässt, inwieweit die Gene unser Tun bestimmen.
Info
genart
Ausstellung von Günter Gruber und Raymond Milla
Vernissage: Samstag, 6. Oktober 2012, 17.00 Uhr, Alte Seifenfabrik, Lauterach
Ausstellungsdauer: bis Sonntag, 14. Oktober 2012
Öffnungszeiten: Sa./So. 14 – 18 Uhr, Mo. – Fr. 17 – 19 Uhr.
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