Hunderte bei Pro-Gaza-Demo in Bregenz: Steinwürfe, eine Festnahme

Rund 1.600 Teilnehmer nahmen an der Demonstration unter dem Motto “Free Gaza” teil, die Polizei selbst war mit etwa 100 Sicherheitskräften inklusive der Einsatzeinheit vor Ort. Gestartet war die angemeldete Demo gegen 15 Uhr am Bregenzer Hafen, die Route verlief entlang der Bahngleise bis zum Festspielhaus Bregenz, wo sie gegen 16.10 Uhr endete. Die Teilnehmer trugen Schilder und Transparente und skandierten Sprechgesänge wie “Freiheit für Palästina”.
Zur gleichen Zeit fand eine, ebenfalls angemeldete, Gegendemonstration mit rund 20 Teilnehmern statt. Diese startete um 15 Uhr und wurde um 15.30 Uhr wieder beendet. Die Teilnehmer wollten nach Angaben der Polizei noch einen zweiten Standort aufsuchen, verzichteten jedoch schließlich selbst darauf.
Steine auf den Gegner – Zugverkehr gesperrt
Als die beiden Gruppen auf Höhe des Kunsthauses Bregenz aufeinandertrafen, kam es zu Zusammenstößen. Einige Teilnehmer der ersten Demo überquerten die Schienen und begannen mit kleineren Steinen auf die Gruppe und die Polizisten auf der anderen Straßenseite zu werfen. Eine Eskalation konnte durch das rasche Eingreifen der Polizei jedoch verhindert werden.
Zur Sicherheit wurde von der Polizei eine Kette aufgezogen und die Teilnehmer der Gegendemo zum Schutz ein wenig weiter nach hinten genommen, berichtet Stefan Morscher von der Landespolizeidirektion. Der Bahnverkehr musste schließlich für gut eine halbe Stunde gesperrt werden.
Keine Verletzten, eine Festnahme
Auf beiden Seiten gab es keine Verletzten, bestätigte Morscher weiters auf Nachfrage. Eine Person wurde festgenommen, gegen vier wurde Anzeige erstattet. Insgesamt waren rund 100 Polizisten im Einsatz.
Die Polizei hätte die Gegendemo schließlich auflösen müssen, gaben indes die Organisatoren gegenüber VOL.AT an. Steine seien von Seiten der “Free-Gaza”-Demonstranten geworfen worden, vereinzelte Demonstranten hätten versucht, sich über die Bahngleise der Gegendemo zu nähern. Eine kleine Gruppe hätte die Gegendemonstranten im Anschluss an die Demo durch Bregenz bis zu deren Autos verfolgt. Diese wurden von der Polizei sicherheitshalber kontrolliert und deren Personalien erfasst.
Die Organisatoren des Gegenprotests bekräftigten gegenüber VOL.AT, dass die “Provokation” ihrer Seite ausschließlich durch eine Antifa-Fahne, eine Israelische Fahne und ein Transparent mit dem Schriftzug “Free Gaza from Hamas” stattgefunden hätte. “Dieser Schriftzug soll auf unser Mitgefühl für die Palästinenser und Palästinenserinnen hinweisen, deren schreckliches Leid durch die antisemitische radikal-islamische Terrororganisation Hamas verursacht wird, die auf Kosten ihrer Zivilbevölkerung einen seit Monaten andauernden Raketenbeschuss auf Israel führt”, so der Organisator per Email-Aussendung.
Wallner verurteilt Einsatz von Gewalt
Landeshauptmann Markus Wallner verurteilte die Eskalation des Protests am Montag in einer Aussendung: “Bei Gewaltanwendung werden jegliche Grenzen überschritten. Das dulden wir nicht und wird von den Sicherheitsbehörden verfolgt”.
Die einzelnen Vorfälle werden laut Wallner von den Sicherheitsbehörden geprüft und bei Gericht und den Verwaltungsbehörden zur Anzeige gebracht.
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