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Pro-palästinensische Demos erzwingen Abbruch der Spanien-Rundfahrt

Pro-palästinensische Proteste führten zu einem Abbruch der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt.
Pro-palästinensische Proteste führten zu einem Abbruch der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt. ©APA/AFP
Die Spanien-Rundfahrt ist ohne reguläres Finale zu Ende gegangen. Pro-palästinensische Demonstrationen in Madrid führten am Sonntagabend zum Abbruch der letzten Etappe der Vuelta a España.

Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard, der sich bereits am Vortag den Gesamtsieg gesichert hatte, blieb eine offizielle Siegerehrung verwehrt. Acht Kilometer vor dem geplanten Zieleinlauf durchbrachen Demonstranten Absperrungen und blockierten die Fahrbahn.

Die Polizei war mit rund 1500 Einsatzkräften vor Ort, konnte jedoch eine sichere Weiterfahrt nicht garantieren. In der Folge beendeten die Veranstalter das Rennen vorzeitig. "Aufgrund der Proteste in Madrid wurde das Rennen früher als geplant beendet und es wird keine Siegerehrung geben", hieß es in einer Mitteilung.

Jonas Vingegaard gewann die Spanien-Rundfahrt. Dem dänischen Radprofi bliebt aufgrund der pro-palästinensische Demonstrationen eine offizielle Siegerehrung verwehrt. ©APA/AFP

Rennleitung entschied sich für Abbruch des Rennens

Bereits rund 56 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Zwischenfall: Eine Gruppe Demonstrierender stoppte das Peloton mit einem Banner. Einige Fahrer versuchten noch auszuweichen, ein Profi wurde dabei laut Berichten kurzzeitig festgehalten. Die Rennleitung entschied nach Beratungen, das Rennen endgültig abzubrechen.

Mehrere Etappen von Protesten betroffen

Die dreiwöchige Rundfahrt war immer wieder durch politische Aktionen unterbrochen worden. Bereits die elfte Etappe musste wegen Demonstrationen im Zielbereich vorzeitig beendet werden.

Mehrere Teilstücke wurden verkürzt. Besonders im Fokus stand das Team Israel-Premier Tech. Dessen Sportdirektor berichtete von Morddrohungen, Team-Mitgründer Sylvan Adams sprach sogar von einem Rückzugsersuchen durch die Organisatoren – dem er nicht nachkam: "Wenn wir aufgeben, ist das nicht nur das Ende unseres Teams, sondern auch von allen anderen", sagte Adams.

Sportlicher Erfolg gerät in den Hintergrund

Vingegaard hatte auf der vorletzten Etappe, der Königsetappe hinauf zum 2.251 Meter hohen Bola del Mundo, seinen dritten Tagessieg gefeiert und sich den Gesamtsieg gesichert. "Es ist eines der größten Rennen der Welt. Dass ich es geschafft und gewonnen habe, ist für mich ein wahr gewordener Traum", sagte der zweifache Tour-de-France-Sieger.

Der Däne nutzte das Fernbleiben seines großen Rivalen Tadej Pogacar, um erstmals die Vuelta zu gewinnen. Die geplante Ehrenrunde in Madrid blieb ihm jedoch verwehrt – stattdessen klatschte er am Mannschaftswagen mit seinen Teamkollegen ab.

(VOL.AT)

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