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Privater Tunnel für Porsche-Boss sorgt für Kritik in Salzburg

Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding SE, steht im Porsche-Museum neben einem Porsche 356 Speedster Prototyp aus dem Jahr 1954 (l), rechts im Bild die Lage seiner Villa in Salzburg.
Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding SE, steht im Porsche-Museum neben einem Porsche 356 Speedster Prototyp aus dem Jahr 1954 (l), rechts im Bild die Lage seiner Villa in Salzburg. ©APA/AFP, Screenshot Google Maps
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG, Wolfgang Porsche wünscht sich eine Privatzufahrt zu seiner Millionenvilla. Soweit so gut.

Das Ungewöhnliche daran: Er will einen 500 Meter langen privaten Tunnel durch einen der Salzburger Stadtberger graben. Dagegen regt sich Widerstand. Vor mehr als vier Jahren hat er auf dem Kapuzinerberg die ehemalige Villa des Schriftstellers Stefan Zweig gekauft. Ein privater Autotunnel soll das Anwesen jetzt leichter zugänglich machen.

Dafür zahlte Porsche der Stadt 40.000 Euro für ein Wegerecht, ermöglicht durch eine Vereinbarung mit Ex-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP).

Bedenken im Gemeinderat

Das Kontrollamt des Magistrats untersucht nun die Rechtmäßigkeit, nachdem die Grünen Zweifel angemeldet haben. Ingeborg Haller von der Grünen Bürgerliste bemerkte gegenüber dem ORF Salzburg: "Einmalig 40.000 Euro, das halte ich für nicht sehr angemessen."

Politische Reaktionen

Ex-Bürgermeister Preuner sieht die Entscheidung als regelkonform an. "Unsere ersten Recherchen haben ergeben, dass unter Bürgermeister Harald Preuner hier grundsätzlich richtlinienkonform vorgegangen worden ist", sagte SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete, wobei er bedauerte, dass die Öffentlichkeit nicht früher informiert wurde. Und weiter: "Und das Kontrollamt wird das jetzt nochmals hoffentlich bestätigen. Natürlich wäre es geschickter gewesen, wohl die Öffentlichkeit zu informieren, weil das natürlich auch ein gewisses Augenmerk auf die Angelegenheit lenkt, aber es war eigentlich so, wie es sich gehört."

ÖVP-Gemeinderätin Susanne Dittrich-Allerstorfer betonte die Regelkonformität des Prüfprozesses, dessen Ergebnisse abgewartet werden sollten, bevor eine inhaltliche Debatte geführt wird: "Es gibt den Prüfauftrag der Bürgerliste für die Überprüfung durch das Kontrollamt. Das ist ganz klar geregelt, das ist ein behördliches Verfahren. Das heißt, das Kontrollamt wird tätig, erstellt einen Prüfbericht, dieser Prüfbericht wird dann dem Kontrollausschuss vorgelegt."

(VOL.AT)

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