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Privater Energieverbund

Dornbirn -  Wenn die Sonne scheint, strahlt auch Wolfgang Fässler. Und das nicht nur, weil er Wärme und schönes Wetter mag. Die Sonne macht den passionierten Naturfreund auch unabhängig von teuren Energiequellen.

Schon vor elf Jahren hat der Inhaber einer Installateurfirma sein neues Betriebsgebäude mit einer Solar- und Photovoltaikanlage ausgerüstet. Stattliche 90.000 Euro investierte Wolfgang Fässler damals in diese Form der Energiegewinnung, von der noch drei Privathäuser profitieren. Bald rechnet sich der Einsatz. Dann wird Geld für neue energietechnische Weiterentwicklungen auf die Seite gelegt. Denn die kommen. Davon ist Wolfgang Fässler felsenfest überzeugt.

Freitag „Tag der Sonne“

Wohin die Energiereise geht, zeigen 14 Betriebe im ganzen Land am kommenden Freitag beim „Tag der Sonne“. Ursprünglich fand diese europaweite Initiative jeweils im Juni statt. Nun wurde sie auf den Mai vorverlegt. Die Intention bleibt allerdings gleich. Interessierte Bürger können sich bei Installateuren, Elektrounternehmen und Kollektorherstellern über Solarkollektoren, Photovoltaik-Module, aber auch energieeffiziente und erneuerbare Heizanlagen wie Pelletskessel oder Wärmepumpen informieren.

Fachleute beraten zu Einsatzbereichen, Kosten und Förderungen. Die Energiezukunft schon ausprobiert hat Wolfgang Fässler. „Und es funktioniert“, bestätigt der Innungsmeister der Vorarlberger Installateure. So wird der Betrieb in Dornbirn vollständig über erneuerbare Energie versorgt. Die Lieferanten sind 43 Quadratmeter thermische Kollektoren, eine rund 200 Quadratmeter umfassende Photovoltaik-Anlage sowie eine Pelletsheizung. Wenn Fässler in diesem Fall mit gutem Beispiel vorangeht, handelt es sich jedoch um mehr als nur eine platte Verkaufsstrategie.

Viel Sonnenwärme

Denn nicht allein das Firmengebäude strahlt im wahrsten Sinne des Wortes vor lauter Sonnenwärme. Der Dornbirner, der Installateur lernte, weil es „ein krisensicherer Beruf ist“, mag es in seinem gesamten Umfeld naturbelassen. So hat er sich mit der eigenen Anlage gleich noch einen kleinen privatenEnergieverbund geschaffen. Über eine 45 Meter lange Leitung versorgt Wolfgang Fessler mit Sonnenstrom nicht nur das Unternehmen, sondern auch die liebe Verwandtschaft.

Zudem musste der energieintensive Swimmingpool einem Naturteich weichen. Im Zuge der Öko-Zertifizierung hat Wolfgang Fässler auch festgestellt, dass Kollektoren und PV-Anlage inzwischen genau so viel Strom liefern, wie verbraucht wird. Ein weiterer Vorteil: Die Kollektoren lassen sich zum Teil als Beschattung für die Büroräume nützen. „Damit decken wir immerhin die Hälfte ab“, sagt der Chef nicht ohne Stolz.

Auftrieb verleihen

Als Ein-Mann-Betrieb hat der leidenschaftliche Jäger in der Garage seines Einfamilienhauses begonnen. Inzwischen gibt es drei Geschäftsstellen mit 42 Mitarbeitern. Die Weiterentwicklung von Technologien zur Nutzung der Sonne ist für Wolfgang Fässler zu einer Passion geworden und der Weg in eine unabhängige Energiezukunft „ein Gebot der Stunde“. Das Engagement vieler Menschen im Bereich der Solarenergie erfordere allerdings attraktive Fördermodelle, so Fässler.

Das Land hat die Installation von bislang 220.000 Quadratmetern Kollektorfläche mit 35 Millionen Euro unterstützt. Noch vor dem Sommer wird das neue Energiekonzept stehen, das Vorarlberg in eine von herkömmlichen Energieträgern unabhängige Zukunft führen soll. Der „Tag der Sonne“ will dem Bewusstsein für den Ausbau erneuerbarer Energie weiteren Auftrieb geben.

Zur Person: Wolfgang Fässler

Geboren: 13. November 1961 in Dornbirn

Familienstand: verheiratet, 2 Söhne

Beruf: Installateurmeister

Hobbys: Musik, Natur, Jagen

Liste der teilnehmenden Betriebe unter www.tag-der-sonne.at/veranstaltungen/vorarlberg

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