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"Erneuert den Geist und Sinn"

Der in Lustenau tätige Diakon Dariusz Radziechowski wurd am Samstag in Feldkirch zum Priester geweiht.
Der in Lustenau tätige Diakon Dariusz Radziechowski wurd am Samstag in Feldkirch zum Priester geweiht. ©Ferdinand Ortner
VN-Heimat-Interview: Dariusz Radziechowski (35) wird am 4. März in Feldkirch zum Priester geweiht.

Lustenau. Am ersten März-Wochenende feiert der aus Polen stammende 35-jährige Theologe Dariusz Radziechowski, der seit September 2016 in der Lustenauer Pfarre St. Peter und Paul als Diakon tätig ist, seine Priesterweihe in Feldkirch und seine Primiz in Lustenau. Im Vorfeld nahm er sich Zeit für ein VN-Heimat-Interview.

Sie werden am Samstag, 4. März, in Feldkirch zum Priester geweiht und feiern tags darauf in der Lustenauer Pfarre St. Peter und Paul Ihre Primiz. Wie kamen Sie als junger Theologe aus Polen nach Österreich?

Radziechowski: Nach dem Philosophie- und Theologie-Studium in Kraukau und in Rom kam ich nach Niederösterreich, wo ich 2012/13 bei der St. Johannes Gemeinschaft in Marchegg lebte. In Vorarlberg war ich schon 2010 erstmals auf Urlaub bei den Dominikanerinnen in Feldkirch-Altenstadt.

Seit wann sind Sie in Vorarlberg tätig?

Radziechowski: Ende 2013 wandte ich mich auf der Suche nach einem Pastoralpraktikum an Bischof Benno Elbs. Im April 2014 habe ich ein fünfmonatiges Praktikum im Pfarrverband Gantschier-Van­dans begonnen und bin in der Diözese Feldkirch geblieben. Seit Septem- ber 2016 bin ich Diakon in der Pfarre St. Peter und Paul in Lustenau.

Erzählen Sie etwas über Ihre polnische Heimat und Ihren Weg zum Theologie-Studium.

Radziechowski: Gerne, ich stamme aus der kleinen Stadt Limanowa etwa 80 Kilometer südöstlich von Krakau. Nach der Matura studierte ich in Krakau Philosophie und nahm Theologie dazu. Ein Jahr war ich auch in Rom. Ich wollte nicht nur die Philosophie kennenlernen, sondern stellte mir auch ganz bewusst die Frage nach Mensch, Gott und Welt.

Wie gelangten Sie zum Entschluss Priester zu werden?

Radziechowski: Ich habe die Zeit des Studiums nicht nur für die wissenschaftliche Formung genutzt, sondern auch für die Suche nach meiner Berufung. Ich habe mir gedacht, wenn Gott will, dann werde ich Priester.

Wie wurden Sie in der Pfarre St. Peter und Paul aufgenommen und welche Aufgaben haben Sie dort übernommen?

Radziechowski: Leben in einem anderen Land ist immer eine Herausforderung: eine neue Sprache lernen, eine neue Kultur entdecken und viele neue Menschen kennenlernen. In Lustenau bin ich von Pfarrer Josef Drexel und den Pfarrangehörigen mit großer Offenheit aufgenommen worden. Ich habe verschiedene pastorale Dienste übernommen: die Verkündigung des Evangeliums, Predigtdienst, Kindertaufen, Krankenbesuche, Pastoralarbeit bei Erstkommunion und Firmung etc.

Wie erleben Sie das Glaubensleben in Österreich im Vergleich zu Polen?

Radziechowski: Das Glaubensleben im 21. Jahrhundert ist nirgends einfach. Heute nimmt man alles auf dem schnellsten und billigsten Weg zur Kenntnis und hat es rasch wieder vergessen. Das ist natürlich kein gutes Fundament für den Glauben, der Zeit, Stille, Nachdenken, Geduld, Liebe und Treue braucht. Leben im Glauben – denke ich – ist in Österreich, Deutschland oder in Polen die gleich große Herausforderung. Überall kann man Menschen begegnen, die den Glauben bewahren und aus dem Glauben leben.

Wie gestalten sich die Feierlichkeiten anlässlich Ihrer Priesterweihe und der Primiz bzw. der Nachprimiz?

Radziechowski: Am kommenden Samstag, 4. März 2017, um 14.30 Uhr, werde ich im Dom St. Nikolaus in Feldkirch von Diözesanbischof Benno Elbs zum Priester geweiht. Mein erstes heiliges Messopfer, die Primiz, zelebiere ich am Sonntag darauf, den 5. März 2017, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Lustenau. Die Primizpredigt hält Christoph Müller aus Blons. Am Sonntagnachmittag, um 16 Uhr, feiere ich auch in der Pfarrkirche die eucharistische Dankandacht mit Einzelprimizsegen. Die Nachprimiz werde ich vom 17. bis 19. März auch in meinen früheren pastoralen Dienstorten Vandans und Gantschier im Montafon feiern.

Wissen Sie schon Konkretes über Ihr zukünftiges Wirken als Priester?

Radziechowski: Ich bleibe weiter als Kaplan in der Pfarre St. Peter u. Paul in Lustenau und freue mich, dass durch meine Weihe nach 42 Jahren in Lustenau-Kirchdorf wieder eine Primiz stattfindet.

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