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"Pride-Woche": Parlament setzt Zeichen für Vielfalt

In der Pride Woche finden auch einige Veranstaltungen im Parlament statt.
In der Pride Woche finden auch einige Veranstaltungen im Parlament statt. ©REUTERS/Heinz-Peter Bader (Sujet)
Ein Zeichen gegen die Diskirminierung der LGBTIQ-Community soll die "Pride-Woche" setzen, die am Samstag in der großen "Pride-Parade" gipfelt. Auch das Parlament lädt zu einigen Veranstaltungen.
Motto der Vienna Pride 2023 bekanntgegeben

Bereits Anfang der Woche stand auch das Parlament ganz im Zeichen der Vielfalt. Auf Betreiben des Grünen Klubs las die Dragqueen "Candy Licious" am Montag aus Kinderbüchern vor, gemeinsam mit dem SPÖ-Abgeordneten Mario Lindner führte sie am Dienstag Besucher und Besucherinnen durch das Parlament.

Parlamentsveranstaltungen zur "Pride Woche"

Rund 100 Personen nahmen an der Führung Teil. "Gerade in einer Zeit, in der rechte Kräfte immer stärker gegen Dragqueens und die gesamte Community hetzen, ist es uns wichtig, klarzustellen: Unsere Gesellschaft ist vielfältig und genau diese Vielfalt gehört auch ins Parlament als Zentrum unserer Demokratie!", resümierte Lindner. Im Vorfeld der Veranstaltung machte sich der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) dafür stark, Parlamentsführungen "qualifizierten Personen" zu überlassen.

FPÖ ortete einen Eklat

Einen Eklat ortete indes die FPÖ. Eine an der Führung teilnehmende Draqqueen postete auf Instagram ein Video mit der Beschreibung "Hab heute am etwas unterkühlten Stuhl von @norbert_hofer Platz genommen, jetzt ist er auch ein 'warmer' (...)". FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt sah darin eine rote Linie überschritten und forderte von Lindner eine Entschuldigung bei allen Mandataren und Mitarbeitern des Parlaments. "SPÖ-Mann Mario Lindner, der Initiator der gestrigen Führung, hat damit nicht nur zugelassen, dass die Würde des Hohen Hauses verletzt wird, sondern hat gleichzeitig mit dem Begriff 'Warme' durch seinen Gast für eine Generalbeleidigung aller homosexuellen Menschen gesorgt - ist die Bezeichnung doch bekanntlich negativ konnotiert", argumentierte Spalt.

Pride Month: Einladung von Candy Licious zur Parlamentsführung

Bereits am Montag las Candy Licious auf Einladung der grünen Klubobfrau Sigi Maurer gut 30 Kindern zwischen vier und zehn Jahren aus Kinderbüchern vor. "Offen, bunt, mutig und mit Selbstbewusstsein - mit diesen Ansätzen möchten wir Kindern dafür begeistern, dass es wichtig ist, man selbst zu sein. Candy war als Dragqueen bereits Anfeindungen durch Rechtsextreme ausgesetzt. Wir haben uns damals solidarisch hinter sie gestellt und möchten außerdem ganz klar sagen: Hass und Hetze haben keinen Platz", betonte Maurer nach der Veranstaltung im Parlament.

Unterstützung für LGBTIQ-Community

Sowohl Maurer als auch Lindner betonten ihre Unterstützung der LGBTIQ-Community, "sowohl in der Vienna Pride-Woche als auch im Rest des Jahres". Lindner und Candy Licious nutzten die Führung aber auch für konkrete politische Forderungen: sowohl der Diskriminierungsschutz im Privatbereich als auch ein Verbot von Konversionstherapien sowie ein Gesetz zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder sei noch ausständig.

Bunt soll das Parlament diese Woche aber nicht nur innen, sondern auch außen sein. Seit Montag und noch bis Sonntag erleuchten die Säulen ab ca 21 Uhr in Regenbogenfarben.

(APA/Red)

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