Die Tageszeitung “Nepsszabadsag” berichtete auch am Dienstag über die grausame Tat unter der Überschrift “Österreicher fahnden im Inzest-Fall”. Die Zeitung “HVG” (Weltwirtschaftswoche) titelt “Österreichischer Inzest-Täter gestand seine Verbrechen”, während die Zeitung “VG” (Weltwirtschaftt) schreibt “Keller-Schreckgespenst legte Geständnis ab”. Die Wochenzeitung “168 Stunden” beschreibt die grausame Tat unter der Überschrift ” Mit Tochter gezeugte Enkel im Keller-Gefängnis”.
Auch die Zeitung “Polska” beschäftigte die Psyche des Täters. “Josef Fritzl hatte ganz sicher psychische Störungen, die seine Gefühle blockierten”, schrieb das Blatt. Es sei aber noch unklar, woher die Störungen kommen. Die Erfahrung von Psychiatern zeige, dass sie durch ein Alkoholproblem zustande gekommen sein könnten.
Die liberale Tageszeitung “Dziennik” fragt im Titel: “Warum werden in Österreich solche Bestien geboren?” Im Text, der auch den Fall Kampusch erwähnt, heißt es, dies sei “eine weitere grausame Geschichte, die Österreich erschüttert”.
“Politika”: – “Tochter wurde vom Vater ein Vierteljahrhundert lang im Kerker gehalten”
(…) “Der Fall Kampusch wurde (vor knapp zwei Jahren) für das längste und grausamste Kidnapping in der Geschichte Österreichs seit dem Zweiten Weltkrieg erklärt. Aufgrund der Grausamkeit und der Perversität ist der neue österreichische Fall mit Gewissheit weltweit ohne gleichen.”
“Danas”: “Sexuell missbraucht seit dem zwölften Lebensjahr”
“Blic”: “Monster hat die Welt schockiert”
“Kurir”: “Vater – Monster”
“Press”: “Tochter vom Vater 24 Jahre lang vergewaltigt”
“Vesti” (Frankfurt): “Zwei Jahrzehnte in der Sklaverei des Monsters”
“Europa ist im Schock – wie in schauderlichsten Horrorfilmen verbrachte Elisabeth F. (42) mehr als zwei Jahrzehnte im Keller des Familienhauses in Amstetten, vom Vater Joseph F. (73) missbraucht”, berichtete die in Frankfurt erscheinende serbischsprachige Tageszeitung am Dienstag.
“La Stampa” (Turin): – “Wie oft ist es passiert im Felix Austria, dass hinter der scheinbaren Perfektion sich Gespenster, Neurosen, Wahnsinn verstecken. Nicht umsonst hat Freud im Zentrum der Habsburgischen Monarchie die Abgründe der menschlichen Seele erforscht und versteckte Wunden entdeckt, die immer bereit sind, sich wieder zu öffnen und zu eitern. (…) Serienmörder und Perversionen sind natürlich keine österreichische Exklusive. Doch nur dort verbinden sie sich mit Walzer, Jodel und Kuckucksuhren. Nur dort kann Wahnsinn jahre-, jahrzehntelang mit der selben stillen, bürokratischen Ausdauer lodern, die das Habsburgische Reich legendär gemacht haben. In diesem Josef F. (Name ausgeschrieben, Anm.), der sieben Kinder mit der Tochter erzeugt hat, die er vergewaltigte, steckt etwas ungeheuerlich Biedermeierisches. Etwas ungeheuerlich und einzigartig Österreichisches.”
“La Repubblica” (Rom): – “Ganz Österreich fragt sich geschockt, wie es möglich ist, dass niemand bisher erfahren hatte, was sich im Horror-Keller in Amstetten abspielte. Diese Frage erschüttert das ganze Land. Vor allem, weil in dem Gebäude, in dem Joseph F. und seine Frau Rosemarie lebten, andere Menschen wohnten.”
“Tages-Anzeiger” (Zürich, Schweiz): – “Im erzkatholischen Niederösterreich sind Worte wie Zivilgesellschaft und Eigenverantwortung noch immer fremd. Lehrer, Priester, Bürgermeister sind unangefochtene Autoritäten, der Landeshauptmann regiert wie ein feudaler Fürst. In einer solchen Gesellschaft fragt man nicht nach. Wenn die Obrigkeit nicht eingreift, wird alles schon seine Ordnung haben. Ein Ingenieur ist hier noch eine Respektsperson. Zwei Enkelkinder (und vermutliche Kinder) von F. gingen in Amstetten zur Schule. In welchen Verhältnissen sie genau aufwuchsen, wollten die Lehrer nicht wissen. Es waren halt ruhige Kinder. Da fragt man nicht nach. In Niederösterreich wird Autorität noch groß geschrieben, hinterfragen klein.”
“The Times” (London, Großbritannien): – “Es gibt Unterschiede zwischen Achtung des Privatlebens und bloßer Gleichgültigkeit. In Großbritannien ist ein Radfahrer von einem Autofahrer umgefahren worden und starb auf der Straße. Autofahrer fuhren um ihn herum statt anzuhalten, um ihm zu helfen. Das Herdentier Mensch zeigt selten das gleiche Mitgefühl oder Verantwortungsbewusstsein wie es eine Einzelperson tut. Die Österreicher rufen nun nach Gesetzen, doch neue Gesetze werden kaum neue Grausamkeiten verhindern. Wirkungsvoller ist das Entsetzen, das der Skandal in Amstetten hervorgerufen hat. Eine der Lehren aus dieser Tragödie ist, dass eine Gemeinschaft ohne wirkliche zwischenmenschliche Kommunikation keine Gemeinschaft ist.”
“Wie konnte das passieren? Diese Frage stellt man sich in Österreich nach dem unbegreiflichen Geschehen in Amstetten. Psychologen kommen zu Wort und in Leitartikeln ist man entsetzt. Aber die Frage bleibt unbeantwortet in jenem Land, das zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit vom Unbegreiflichen geschockt ist. (…) Vor zwei Jahren gelang Natascha Kampusch unter aufsehenerregenden Umständen die Flucht aus ihrer achtjährigen Gefangenschaft. Der Täter beging Selbstmord. Im Februar vergangenen Jahres flog eine Mutter auf, die ihre Töchter unter jämmerlichen Verhältnissen sieben Jahre lang in einem Haus in Linz eingesperrt hatte. Davor entdeckte man auch in Wien ein Paar, das seine geistig behinderte Tochter in einem kalten Zimmer gehalten und wie ein Tier behandelt hatte.”
“Aksam”: – “Perverser des Jahrhunderts. Die ganze Welt spricht über diesen Besessenen.”
“Hürriyet”: – “Österreich wird von einem Skandal um den 73-jährigen Joseph F. in Aufruhr versetzt, der seine Tochter 24 Jahre lang im Keller einsperrte und als Sex-Sklavin missbrauchte.”
“Star”: – “Die schockierenden Aussagen des Vaters, der sieben Kinder von der eigenen Tochter hat. Während die österreichische Polizei erklärte, viele Fragen seien noch unbeantwortet, wurde Österreich durch den Fall tief erschüttert, der in der ganzen Welt für Aufmerksamkeit sorgte.”
“Sabah”: – “Er ist kein Vater, er ist ein Monster. In Amstetten ist ein furchterregender Fall von jener Sorte aufgedeckt worden, von der man sagt, so etwas gebe es nur im Film.”
“Radikal”: – “Er machte seine Tochter zur Sex-Sklavin. Der Vater, der seiner Frau sagte, ihre Tochter sei von zu Hause weggelaufen, zeugte sieben Kinder, von denen drei nie das Tageslicht gesehen haben. Der Fall, der das ganze Land in einen Schockzustand versetzte, kam durch die Erkrankung eines 19-jährigen Mädchens ans Tageslicht, der ältesten der drei in Gefangenschaft gehaltenen Kinder.”
“Der neue Tag” (Weiden): – “Die Gier nach der Sensation ist grenzenlos und lässt sich nur noch steigern, indem der Täter zur Bestie und sein Lügengebäude zum teuflischen Plan überhöht wird. Amstetten steht für Kaspar Hauser mal vier, ein Doppelleben, das selbst den Roman über Dr. Jekylll und Mr. Hyde in den Schatten stellt. Das sollte an Schrecken reichen.”
“Augsburger Allgemeine”: – Die anhaltende Grausamkeit, mit der der Vater seine eigenen Kinder in solch ein unmenschliches Leben zwang, ist einzigartig in der Kriminalgeschichte. Die Motive des Täters zu durchschauen, ist deshalb interessant und wichtig so können die Ermittler in Zukunft vielleicht ähnliche Fälle verhindern. Denn niemand kann ausschließen, dass im Keller irgendeines anderen Hauses Ähnliches passiert jetzt, genau in diesem Moment. Aber wir alle können vielleicht helfen, solches Leid zu verhindern: Indem wir hinschauen und nachfragen, wo ein Verdacht besteht.
“Coburger Tageblatt”: – “Weder die Ehefrau noch jemand in der Nachbarschaft soll sagen, nichts bemerkt zu haben. Alle diejenigen in Amstetten, die Ungereimtheiten nicht gemeldet und seltsame Vorgänge ignoriert haben, müssen sich den Vorwurf einer Mitschuld gefallen lassen. Gleichgültigkeit und Desinteresse sind der Nährboden dafür, dass derartige Verbrechen unentdeckt bleiben. Amstetten ist ein Appell an uns alle: Lieber zweimal hin- als einmal wegschauen.”
“tageszeitung” (Berlin): – “Wissend also, dass aus dem Fall gesellschaftlich nichts zu lernen ist, versuchen die Medien – wir Medien -, dem Interesse an ihm gerecht zu werden. Wir begeben uns damit auf vermintes Gelände. Echtes Mitgefühl und Voyeurismus verlangen zunächst nach den gleichen Quellen; was also bedienen wir? Wie können wir uns sicher sein, dass nicht derselbe Leser die Verbrechen des Josef F. (…) studiert, der sich ansonsten an Pornos Marke ‘Gequält im Frauenknast’ ergötzt? (…) Die Verantwortung der Medien liegt darin, wenigstens jetzt die Würde der Opfer zu wahren. Natascha Kampusch kämpft – recht erfolgreich – bis heute gegen die Medien um dieses Recht. Dass sie überhaupt kämpfen muss, ist beschämend. Denn der Grat zwischen legitimem Interesse und entwürdigender Belästigung mag schmal sein – zu verfehlen ist er eigentlich nicht. Wenn man denn will.”
“Kölner Stadt-Anzeiger”: – “Der heute 73-Jährige baute – so sagt er selbst in seinem Geständnis – eine perfekte Fassade auf. Und die Nachbarn? Hatte sie eine Chance, das Grauen zu bemerken, zu verhindern? Oder müssen wir in einer offenen Gesellschaft hinnehmen, dass solche Verbrechen nebenan geschehen? Das Entsetzen nach dem Ereignis wirft die Frage auf, wie viel Anteilnahme am Leben der anderen notwendig und akzeptabel ist, ohne deren privaten Raum zu verletzen. Wenn aber jemand seine Verbrechen mit hoher krimineller Energie tarnt, wird auch ein größeres Interesse für den Nachbarn diese nicht verhindern.”
“Braunschweiger Zeitung”: – “Es hat in der Vergangenheit immer wieder Verbrechen gegeben, die in ihrer Gnadenlosigkeit aufschrecken lassen und die die Menschen nicht nur verunsichern, sondern verwunden. Denn es ist ja ein Mensch, der sich dieser Taten schuldig gemacht hat und der die Fragen aufwirft: Wer ist dieser Mensch und wer ist der Mensch? Es macht im Augenblick keinen Sinn, über die Machtphantasien oder Dominanzwünsche des Josef F. zu spekulieren. Die Sprache der Fachleute wirkt in ihrer analytischen Abstraktheit seltsam kalt und unbeteiligt. Das Martyrium, das Josef F. angerichtet hat, übersteigt das Vermögen rationaler Erklärungen.”
“Westfälische Nachrichten” (Münster): – “Es bleiben Fragen über Fragen: Konnte oder wollte keiner wissen, dass der 73-Jährige jahrelang in direkter Nähe zu anderen Menschen seine Tochter besuchte, quälte, versorgte, ihren Müll wegbrachte? Hörte keiner im Keller Lärm? Inzest ist ein so großes Tabu, dass man vielleicht gerne glaubt, so etwas könne nur in düsteren, vorzivilisierten Gesellschaften geschehen. Ein Teufelskreis aus Schuldgefühlen, Schweigen und Wegsehen ermöglicht es auch heute noch Tätern, ihre kranke Herrschaft des Grauens zu erhalten. Das Erschütternde: Hätte Kommissar Zufall nicht eine Rolle gespielt das Martyrium wäre weitergegangen. Nun ist es zwar beendet, doch vor den Opfern liegt noch ein langer Weg, ihr Leben am Abgrund zu verarbeiten sie brauchen endlich Ruhe.”
“Rhein-Zeitung” (Koblenz): – “Es sieht so aus, als müssten wir unsere Vorstellung von menschlicher Bosheit Jahr für Jahr erweitern. Nichts scheint mehr sicher, die Welt wird brutaler, die Menschen immer schlechter? Das sind nur Selbst-Beschwichtigungen. Wir sollten aus Hitlers Auschwitz, Stalins Gulags und Pol Pots ‘Killing Fields’ viel über die dunkle Seite der menschlichen Psyche gelernt haben. ‘Menschen sind zu Unglaublichem fähig – im Guten wie im Bösen’, sagt der Kriminalpsychologe Rudolf Egg zum niederösterreichischen Opa-Monster. Den Täter skizziert er als einen extremen Machtmenschen, der seine Familie als totalen Besitz betrachtet und seine Ansprüche mit Gewalt und Einschüchterungen durchsetzt, bis der letzte Widerstand gebrochen ist.”
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.