Etliche Leitartikel in den Dienstag-Ausgaben widmeten sich aber noch dem Corona-Lockdown oder der anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA, da sich die Ereignisse in der Bundeshauptstadt in den Abendstunden überschlagen hatten.
Für Christian Ultsch war es "nur eine Frage der Zeit", bis es in Österreich zu einem Anschlag kommt. Österreich sei nie davor gefeit gewesen, "auch wenn das viele gerne geglaubt hätten", schrieb er am Dienstag in der Tageszeitung "Die Presse". Ultsch ordnete den "terroristischen Anschlag" in eine Reihe mit Attentaten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Spanien und Großbritannien ein. Darauf könne es aber nur eine Antwort geben: "Zusammenhalt, Besonnenheit und Stärke", so Ultsch: "Auch wenn der Schock noch für längere Zeit tief in den Knochen sitzen wird. Die Österreicher und alle, die in diesem Land leben, egal welcher Religion sie angehören und woher sie kommen, werden sich von ein paar Attentätern nicht auseinanderdividieren lassen."
Hans Rauscher ortet im "Standard" ebenfalls einige Ähnlichkeiten mit den Terroranschlägen in Frankreich im Zusammenhang mit den "Mohammed-Karikaturen". "Ein düsteres Zeichen, dass wir offensichtlich auch ein 'Frontstaat' in dem laufenden Angriff auf Europa, auf die westlichen Werte geworden sind." Zudem stehe die Furcht im Raum, "dass die Täter von hier sind", so Rauscher: "Noch ein Stresstest für Österreich, in ohnehin stressigen Zeiten."
Ein schwarzes Jahr sieht Gerold Riedmann in den "Vorarlberger Nachrichten". "Als wäre dieses verdammte Jahr 2020 nicht schon traurig genug - dieser schwarze Abend des 2. November wird verändern, wie wir wahrnehmen, wie wir fühlen." Österreich dürfe sich "von feigen Angreifern nicht aufspalten" lassen . "Lassen wir Solidarität, Zusammenhalt, Nächstenliebe regieren. Genau das wollten die Terroristen nicht. Trösten wir uns, auch wenn wir uns nicht in die Arme nehmen können. Es steht zu viel auf dem Spiel."
"Blutige Terrornacht vor dem Lockdown" titelte die "Kronen Zeitung". Auf der Titelseite der Dienstag-Ausgabe ist ein Foto abgedruckt, auf dem mehrere Personen einen vor einem Lokal liegenden Schwerverletzten Erste Hilfe leisten. Darunter ist zu lesen: "Österreich unter Schock! In der Nacht auf Dienstag wurde unser Land heimtückisch vom Terror heimgesucht."
Auch die Tagezeitung "Österreich" machte mit dem gleichen Bild auf. Zusätzlich sind aber zwei verschwommene Aufnahmen eines der Attentäter zu sehen. Getitelt wird mit: "Terror in Wien".
Der "Kurier" wiederum textet auf seiner hauptsächlich in schwarz gehaltenen Titelseite: "Terror im Herzen von Wien". Die "Salzburger Nachrichten" zeigen auf ihrer Dienstag-Ausgabe Polizisten im Einsatz, der Titel lautet ebenfalls: "Terror in Wien". Die "Keine Zeitung" das Foto einer Polizistin mit "Terror im Herzen von Wien".
Einen ganz anderen Ansatz wählte die Gratiszeitung "Heute": Über dem Titel "Die Nacht, als der Terror nach Wien kam" ist das Bild einer Rose abgedruckt. Im Blattinneren wird dann die Erklärung nachgeliefert, warum man auf das Zeigen von Tätern verzichtet.
(APA)
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