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Premiere verliert Pay-TV-Rechte

Die "Sportschau" bleibt, das Freitag-Spiel kommt wieder und die Einnahmen steigen: Die Fans und die 36 Profi-Vereine der 1. und 2. deutschen Fußball-Bundesliga sind die großen Gewinner der neuen TV-Verträge.

Der Ligaverband vergab bei der Mitgliederversammlung die wichtigsten Free-TV-Rechte erneut an die ARD, die ihre Zusammenfassung in den kommenden drei Jahren um 18.30 Uhr beginnt. Die Pay-TV-Rechte erhält eine neue Firma namens Arena, während der bisherige Partner Premiere, der die Rechte an der österreichischen Bundesliga hält, leer ausgeht.

Freuen dürfen sich die Fußball-Anhänger, denn die befürchtete Zusammenfassung am späten Samstagabend gibt es nicht. Stattdessen bleibt die beliebte Bundesliga-Sendung in der ARD, die vor drei Jahren “ran” bei Sat.1 abgelöst hatte, bis 2009 erhalten. Neben der “Sportschau” wird auch das “Sportstudio” im ZDF weiter Bilder von der Bundesliga zeigen. Auch das DSF behielt seine Rechte. Damit hat der Ligaverband für eine weiterhin breite Abdeckung im frei empfangbaren Fernsehen gesorgt. Die Pay-TV-Rechte gingen an die Firma Arena, ein Zusammenschluss von mehreren Kabelnetzbetreibern mit mehr als sechs Millionen Kunden.

Der große Verlierer ist Premiere. Der Bezahl-Sender, der seit mehr als zehn Jahren Partner der Liga ist und bis zum Saisonende noch alle Spiele live zeigt, hat sich verpokert. Premiere hatte mehr Geld geboten, aber nur für das Modell mit einer späten Zusammenfassung im frei empfangbaren Fernsehen. Nach dem Verlust der Rechte brach die Aktie des Abo-Senders um mehr als 38 Prozent auf das Rekordtief von 14,50 Euro ein.

Viel Geld für Vereine
Gewinner sind neben den Fans vor allem die 36 Profi-Vereine. Die DFL hat in einem bemerkenswerten Verfahren, das von der EU-Wettbewerbskommission verlangt worden war, ein starkes Ergebnis für die Klubs herausgeholt. Nach der Kirch-Krise im Jahre 2002, an deren Folgen viele Vereine immer noch leiden, taumelte die Liga lange und musste sich zuletzt mit 300 Millionen Euro pro Saison zufrieden geben. Jetzt gibt es mindestens 420 Millionen – und die Vereine haben frühzeitig und langfristig Planungssicherheit.

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