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"Positives Eis" bevorzugt

(VN) Hohenems - Andrew Nussbaumers Eis ist nicht nur Eis. Es ist vor allem "positiv".

Spricht man mit dem Gastronom über Lebensmittel, wird sich nicht nur die Einstellung zu regionalen Produkten, sondern womöglich auch das eigene Essverhalten ändern. „Alle Lebensmittel haben eine bestimmte Energie“, erklärt Nussbaumer, „diese ist vor allem bei regionalen und saisonalen Produkten umso besser.“ Das Geschäft mit positiven Lebensmitteln hat er vor einem Jahr entdeckt. Durch die Zusammenarbeit mit der Lebensmittel-Behörde begann er über die Moleküle von Produkten nachzudenken. Der Begriff der „glücklichen Lebensmittel“, die den Organismus unbewusst beeinflussen, wandert seitdem nicht selten über seine Lippen.

Eis in die Wiege gelegt

Die Großfamilie Nussbaumer produzierte bereits in der dritten Generation Eis. Der damals 21-jährige Andrew kaufte nach einem Schicksalsschlag zwei Eismaschinen des verstorbenen Vaters. Dies war der Beginn seiner Leidenschaft für den kalten Genuss. „Das Geschäft lief ganz gut, wir hatten damals sieben Eisdielen im Land“, blickt Nussbaumer auf die stressige Zeit zurück. Nachdem er den „Palast“ in Hohenems eröffnet hatte, investierte er viel Energie in seine neue Passion. Nachdenklich blickt er in den Himmel: „Damals habe ich das Produzieren von Eis vergessen.“ Erst nach und nach liebäugelte Nussbaumer mit der Idee, Eis aus vorwiegend regionalen Produkten zu produzieren. Die Initialzündung kam von Jürgen Sutterlüty. „Ich habe ihm von meiner Idee erzählt“, erinnert sich Nussbaumer. Der Funken der Begeisterung sprang sofort auf Sutterlüty über. Die Planung konnte beginnen.

Schwerer Start

Trotz den Erfahrungen des Gastronomen entpuppte sich das Projekt „Ländle Eis-Genuss“ schwieriger, als erwartet. Vor allem die Beschaffung regionaler Produkte stellt zum Teil ein großes Problem dar. „Es ist sehr wichtig, ein gutes Netzwerk mit den Bauern aufzubauen“, betont Nussbaumer. Für ihn beginnt ein Rechenspiel: „Man muss herausfinden, wann und wo welche Produkte angeboten werden. Zentral ist dabei auch die Menge, die gebraucht wird.“ Höhere Kosten für die Waren und ein größerer Personaleinsatz gehen damit einher. „Die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Gastronomen ist bei uns noch ausbaufähig“, stellt Nussbaumer trocken fest. Die Logistik bereitet viel Kopfzerbrechen und Ausgaben. Der Transport der verwendeten Heumilch des „Ländle Eis-Genuss“ muss selbstständig organisiert werden. Vor allem hier sieht er Handlungsbedarf, um die Produktion von Ländle-Produkten voranzutreiben.

Genuss mit Erfolg

Den Mut, trotz der einen oder anderen Schwierigkeit weiterzumachen, hat der „Eiskoch“ auf jeden Fall. „Unser Ziel ist es, bis 2014 alle Sorten auf Basis von regionalen Lebensmitteln zu produzieren.“ Der Erfolg spricht für sich. Laut Nussbaumer ist seine Ländle-Eismarke mit den Sorten Vanille, Joghurt Erdbeere, Joghurt Waldbeere, Naturjoghurt Kirsch und Heumilch Alpencaramel schon jetzt die erfolgreichste im Sutterlüty-Sortiment. Auch die positive Rückmeldung der Eiskunden und Anfragen von großen Unternehmen bestärken den Eisliebhaber in seinem Tun.

Familienrückhalt

Kritische Eisesser, die ihm Ratschläge erteilen, hat Nussbaumer in der Familie. „Es ist interessant, wie zielgenau sie sehen, was man noch verändern kann“, strahlt der „Eischef“ und genießt seine tägliche Eisration.

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