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Positive Bilanz für die Dornbirner Jugendwerkstätten

Das Projekt "Leuchtturm", bei dem der Pflichtschulabschluss nachgeholt werden kann, gehört zu den Erfolgsgeschichten der Dornbirner Jugendwerkstätten.
Das Projekt "Leuchtturm", bei dem der Pflichtschulabschluss nachgeholt werden kann, gehört zu den Erfolgsgeschichten der Dornbirner Jugendwerkstätten. ©cth
Die Dornbirner Jugendwerkstätten boten 2022 ein wichtiges Netz für langzeitarbeitslose Jugendliche.
Positive Bilanz für die Dornbirner Jugendwerkstätten

Dornbirn. Krisenhafte Zeiten treffen Jugendliche besonders hart. Das zeigt die Bilanz der Dornbirner Jugendwerkstätten (DJW) für das Jahr 2022, in dem vor allem langzeitarbeitslose junge Menschen aus zum Teil sehr prekären sozialen Verhältnissen aufgrund der Pandemie-Auswirkungen, gesundheitlicher Einschränkungen und Perspektivenlosigkeit besonders zu leiden hatten. In diesen Zeiten helfen die DJW weiter und waren mit einer Job- oder Ausbildungs-Vermittlung von rund zwei Drittel der 2022 ausgeschiedenen Jugendlichen auch sehr erfolgreich. Jugendwerkstätten sind ein wichtiger Partner im Jugendnetzwerk. Sie bieten vielen Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung und Perspektive.

„Besonders erfreulich ist, dass wir von den 47 Jugendlichen, die uns 2022 verlassen haben, 31 auf einen festen Arbeits- oder Ausbildungsplatz vermitteln konnten“, sagt Elmar Luger, Geschäftsführer der DJW. „Damit belegen wir im Vergleich mit ähnlichen Projekten in Österreich einen Spitzenplatz“, Luger weiter. Ebenso positiv ist die Zufriedenheitsbefragung der betreuten Jugendlichen ausgefallen. So fühlen sich 98 Prozent der Befragten in den DJW wohl. Sie bestätigen mehrheitlich, dass ihnen aktiv geholfen wird und sich ihre Lebensqualität steigert. Immerhin 85 Prozent empfehlen die DJW an arbeitslose Jugendliche weiter. Ebenso positiv auf die Lebenschancen von Jugendlichen wirkte sich das Projekt „Leuchtturm“ aus: 21 Jugendliche konnten 2022 ihren Pflichtschulabschluss nachholen. Mehr als 90 Prozent der Prüfungen wurden im ersten Anlauf gemeistert. „Das ist gelebte Chancengleichheit“, erklärt Luger.

Mehr als nur ein Partner

Die positive Entwicklung zeigt auch, wie wichtig der den Jugendlichen entgegengebrachte und von diesen selbst bestätigte Respekt ist. „Jede und jeder hat eine 2., 3. und 4. Chance verdient. Um diese Chancengleichheit zu ermöglichen, braucht es die Jugendwerkstätten mehr denn je“, betont Gerald Mathis, Obmann der DJW dazu. Auch der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Vorarlberg, Bernhard Bereuter, sieht die Jugendwerkstätten nicht nur als wesentlichen Partner für Arbeitsvermittlung: „Sie ermöglichen gerade den jungen Menschen, sich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für den Einstieg in den Arbeitsmarkt anzueignen. Darüber hinaus engagieren sie sich in betrieblicher Gesundheitsförderung und beim Erwerb sozialer Kompetenzen, was die vielen österreichischen Auszeichnungen eindrucksvoll bestätigen.“ (cth)

VN-Heimat Umfrage: Welche Erfahrung haben sie mit den DJW gemacht?

Manuel Siller, 24 Jahre, Hard:

Ich bin schon das zweite Mal in den DJW und habe dort auch meinen Pflichtschulabschluss nachgeholt. Ich habe schon sehr viele Arbeitsbereiche kennengelernt wie verschiedene Arbeitsaufträge im Außendienst, die Arbeit in der Stoffwerkstatt oder in der Industriewerkstatt.

Tülay Yilmaz, 38 Jahre, Lustenau:

Ich bin seit fünf Monaten in den DJW. Mein Arbeitsbereich ist hauptsächlich die Stoffwerkstatt, in welcher Stoff geschnitten und gepresst wird. Positiv finde ich das angenehme Arbeitsklima, die multikulturelle Vielfalt und die entstandenen Freundschaften.

Nasiba Jaffari, 28 Jahre, Dornbirn:

Ich arbeite in den DJW seit einem Monat, davor habe ich den Pflichtschulabschluss hier nachgeholt. Es gefällt mir hier, weil das Arbeitsklima sehr angenehm ist und ich durch die Zusammenarbeit mein Deutsch verbessern kann.

Ubeyd Durdu, 21 Jahre, Dornbirn:

Ich habe in dem Monat seit ich hier bin schon verschiedene Werkstattbereiche kennengelernt, unter anderem die Tischlerei, den Metallbereich und den Außendienst sowie das Mithelfen beim Plakatieren oder bei einem Umzug. Die Vielseitigkeit und dass man als Mensch akzeptiert wird, finde ich toll.

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