Populisten-Shitstorm gegen Maischberger

Nach seinem Antrittsbesuch bei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (beide CDU) war Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) noch zu Gast in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger.
Erst Einzelinterview, dann Duell
Diese stellte dem derzeit jüngsten Regierungschef Europas über eine Stunde lang sowohl private, als auch politische Fragen, ehe sie ihn in eine Diskussion mit der Grünen-Ikone Jürgen Trittin entließ.
Für ihren Moderationsstil und ihre Fragen erntete die ARD-Moderatorin bereits während der Show einen Shitstorm. Auf Twitter warfen die Kommentatoren der Moderatorin Überheblichkeit, mangelnde Professionalität und Voreingenommenheit vor.
Schon der Sendungstitel ließ erahnen, in welche Richtung die Fragen Maischbergers zielen würden: “Wunderknabe oder politischer Scharfmacher?” wurde hier zu beginn gefragt und Kurz als “zarteste Versuchung, seit es Populismus gibt” vorgestellt. Dass hier für dessen Anhänger perfekte Vorlagen zur zwitschernden Entrüstung geliefert wurden, liegt auf der Hand.
Nazi-Vergangenheit oder Jugendsünde?
Wie @sebastiankurz seine Koalition mit der #FPÖ rechtfertigt.#Kurz #Strache #ÖVP #maischberger pic.twitter.com/UQ2r3tUwGg— Maischberger (@maischberger) 17. Januar 2018
AfD-Schützenhilfe
Als eine der ersten lieferten einige AfD-Abgeordnete dem österreichischen Bundeskanzler Rückendeckung und warfen den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland gebührenfinanzierte, einseitige Meiungsmache vor:
Die unerträgliche #Maischberger zeigt: Der Rundfunkbeitrag muss weg! Den überzeugenden Herrn #Kurz im “Verhör”-Stil ständig unterbrechen, den unsäglichen #Trittin aber nicht mit grünen Verfehlungen konfrontieren. https://t.co/WIdOw3gg9u #Staatsfunk #ARD #Zwangsgebühren #GEZ
— Udo Hemmelgarn, MdB (@UdoHemmelgarn) 17. Januar 2018
#Maischberger|s mit dem österreichischen #Bundeskanzler #Kurz war 1 Blamage für #ARD + #Deutschland. #Hayali im #Moma faselt ebenfalls von Rechten, Rechtsradikalen, Antisemiten, Identitären. Kurz spöttisch: klare Rechtslage + Gesetze. https://t.co/z8FNR0qGLM #AfDwirkt #AfD pic.twitter.com/ghsswV5IxD
— J. Eckleben (@Eckleben) 18. Januar 2018
Kritik an Stil
Aber auch andere Twitter-User sind über den Interview-Stil Maischbergers wenig begeistert:
Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei @sebastiankurz für dieses unwürdige und anmaßende Interview.#Maischberger
— #n̶̶e̶̶t̶̶z̶̶d̶̶g̶ Sarah S. (@ibikus31) 17. Januar 2018
Wie kann man denn als “Journalistin” im ersten deutschen Fernsehen so respektlos mit einem ausländischen Regierungschef umgehen. Sehr traurig, sehr peinlich. #Maischberger
— esbe (@esbe) 17. Januar 2018
Beides Studienabbrecher
Als Reaktion auf die Frage nach dem abgebrochenen Jus-Studium von Kurz weisen einige auch auf den beruflichen Werdegang von Sandra Maischberger hin:
Eine Moderatorin, die ihr Studium nach 3 Tagen geschmissen hat, löchert den österreichischen Kanzler wegen seines Studiums.#Kurz #Maischberger #KannManSichNichtAusdenken pic.twitter.com/t1lki3nqlM
— AfD Offenbach-Land (@AfD_OF_Land) 17. Januar 2018
Ich kann immer noch nicht schlafen vor Entsetzen.Eine sogenannte,ungelernte Journalistin hat den Bundeskanzler Österreichs so behandelt, daß man sich nur entschuldigen kann.Ich hoffe,daß unsere Nachbarn erkennen wie wir unter dem Staatsfernsehen leiden.#Maischberger
— Rita Groß (@Hundebrunomama) 18. Januar 2018
#Maischberger will Kurz vorführen – Sudel-Sandra hat nach drei Tagen ihr Studium geschmissen https://t.co/ShMq1CEySq
— Helmut Hedrich (@helmut_hedrich) 18. Januar 2018
(red)
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