„Polizei Altach arbeitet dagegen“

WANN & WO: Was genau passierte aus eurer Sicht vergangenes Wochenende?
Melanie Fessler: Der 21-Jährige kam mit einer blutenden Nase zum Security und sagte, er sei hingefallen. Nach der Erstversorgung durch den Security behauptete er, dass jemand seinen Kopf gegen die Bartheke geknallt hatte. Drinnen wurde dann nach dem Verantwortlichen gesucht. Bevor die Rettung kam, die ich angerufen hatte, stand die Polizei schon vor der Tür. Das Opfer sagte dann zu mir, er würde wissen, um wen es sich handelt. Allerdings war er stark alkoholisert.
WANN & WO: Weiß man mittlerweile schon mehr über den Fall?
Sabrin Breuss: Nein, wir sind nicht mehr in Kontakt mit der Polizei. Man nahm auch nur die Daten des Security auf, anstatt ihn weiter zu befragen.
WANN & WO: Vorfälle im Hangover erschienen mehrfach in den Medien. Denkt ihr, bei euch passiert mehr als in anderen Clubs?
Patrick Fessler: Ich glaube, es passiert überall genau gleich viel. Wieso allerdings immer unsere Vorfälle im Fokus sind, weiß ich nicht. Ich habe versucht mit der Polizei in Altach zu reden. Im Gespräch und auch sonst hatte bzw. habe ich den Eindruck, es wäre ihnen lieber, wenn der Club nicht mehr existieren würde. Das wäre für die Polizei ja leichter. Wenn jede Auseinandersetzung im Hangover in der Zeitung landet, ist dies für uns rufschädigend. Vor allem bleibt ja das Negative in den Köpfen hängen. Im Limo, das wir übernommen haben, gibt es keine Probleme. Da funktioniert die Zusammenarbeit mit der Polizei gut. Es liegt in unserem Interesse, die Vorfälle aufzuklären.
WANN & WO: Ihr denkt, die Polizei hätte gerne keinen Club mehr?
Patrick Fessler: Das ist sicher so! Wo sich eine Gelegenheit bietet, gegen uns zu arbeiten, steht die Polizei Altach vor der Tür und will uns eins reinwürgen, mit dem Ziel, unseren Club von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Nicht zu vergessen ist auch der Kostenfaktor durch die ganzen Anzeigen. Die Polizei Altach lässt einfach nicht normal mit sich reden.
Melanie Fessler: Die Polizei hat vor allem ein Problem mit unseren ausländischen Securitys, obwohl wir darauf achten, dass die Nationalitäten gemischt sind. Kürzlich machte ich eine Zeugenaussage, da erwähnte ein Polizist, dass wir uns bald etwas wegen dem Sicherheitspersonal einfallen lassen müssen.
WANN & WO: Wie versucht ihr Gewaltsituation zu vermeiden?
Sabrin: Stark alkoholisierte Personen dürfen nicht rein. Genauso wie aggressive Gäste, oder Leute, die sich sehr nervös bzw. auffallend verhalten. Bei Verdacht auf Drogen verweigern wir ihnen ebenfalls den Zutritt.
Patrik Fessler: Wir wollen Probleme mit Gesprächen lösen.
Statements
„Handelte sich um Ermittlungsarbeit“
Christoph Marte, Kommandant der Polizeiinspektion Altach: „Da ich persönlich an den Datenschutz gebunden bin, kann ich zu den letzten Vorfällen im Hangover Club in Altach keine konkrete Stellungnahme geben. Nur so viel vorweg: Bei dem letzten Fall, wie auch allen anderen, handelte es sich um eine normale Ermittlungsarbeit der Polizei. Das heißt, wenn eine Aussage, Bild-, Videomaterial und dergleichen vorhanden ist, wird eine offizielle Ermittlung eingeleitet. Bei besagtem letzten Vorfall gab es dies alles nicht und wir kamen nicht weiter. Deshalb wurde ein Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit bzw. die Medien ausgesendet. Vor allem bei schweren Verletzungen liegt es natürlich sowohl in unserem Interesse, als auch in dem des Opfers, den genauen Hergang und den Täter zu ermitteln. Fakt ist, dass, wenn Opfer zur Polizei kommen, sind wir auch verpflichtet, dem nachzugehen.“
„Bei Zeugenaufruf konkreter werden“
Horst Spitzhofer, Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Bregenz: „Bei dem letzten Vorfall im Hangover Club in Altach erhielten wir einen Anruf der zuständigen Sachbearbeiterin mit der Bitte um einen Zeugenaufruf. Generell ist jeder Polizist verpflichtet, einen internen Bericht zu verfassen. Dieser gelangt zur Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Bregenz. Wir entscheiden dann, welche Vorfälle wir an die Medien weiterleiten. Zuvor werden diese Berichte allerdings noch von uns anonymisiert. Bei einem Zeugenaufruf muss man allerdings konkreter werden. Offizielle Infos oder Statistiken, wie viel in welcher Diskothek im Land passiert, habe ich nicht. Jedoch bezweifle ich stark, dass es im Hangover vermehrt zu Auseinandersetzungen kommt.
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