Plötzlich Prinzessin! Ein Halloween-Kostüm für "Baby" Shiffrin

Die 17-jährige US-Amerikanerin hatte soeben ihr zweites Weltcuprennen gewonnen und die Führung in der Disziplinwertung wieder übernommen. Mehr als eine Stunde später hockte ein fröhlich drauflos plaudernder Teenager zwischen der zweitplatzierten Schwedin Frida Hansdotter und der drittgereihten Kanadierin Erin Mielzynski auf dem Podium bei der Pressekonferenz im Berghotel und machte Späßchen. “Ich glaube, ich habe ein neues Halloween-Kostüm. Aber zuerst muss ich die Krone wieder zusammenkleben.” Shiffrin klaubte das gute Stück aus einer Schachtel vor ihr, ein paar Zacken waren ab.
“Habe an Marlies gedacht”
Makellos war hingegen die Leistung, die Shiffrin auf dem Sljeme gezeigt hatte, wie Laufbestzeiten in beiden Durchgängen eindrucksvoll unter Beweis stellten. “Im zweiten Lauf habe ich an Marlies (Schild/Anm.) gedacht und wie sie ihn zermalmen würde, so wie sie es letztes Jahr tat. Ich habe diese Energie für mich kanalisiert und es funktionierte”, erklärte Shiffrin. “Es ist heute echt super gelaufen und hat sich großartig angefühlt.”
Vorarlberger Albrecht als Manager
Der Teenager aus Vail ist derzeit eines der größten Talente im Skirennsport und hat auch rot-weiß-rotes Umfeld. Unterstützt wird sie u.a. vom Management des früheren Rennfahrers Kilian Albrecht. Der Vorarlberger agiert als Sport-Manager, sein geschäftliches Hauptstandbein, seit er seine Karriere als Rennläufer beendet hat. Als solcher zählen auch Resi Stiegler und die Deutsche Lena Dürr zu seinen Schützlingen. In den USA agiert Albrecht mit einer Partneragentur.
Albrecht hatte in seiner Zeit als bulgarischer Rennläufer öfter zusammen mit Zuzulova trainiert. Deshalb hatte sie der Vorarlberger später auch immer wieder mit Tipps versehen. “Vergangenen März hat sie mich dann in Schladming angesprochen”, erzählte Albrecht über die Anfänge ihrer neuen Zusammenarbeit.
Ehemaliger VSV-Cheftrainer als Technik-Coach
Gecoacht wird die neue “Snow-Queen” und ihre amerikanischen Kolleginnen unter anderem vom Vorarlberger Technik-Trainer Roland Pfeifer, ehemaliger Skirennläufer und heutiger Alpinskitrainer. Pfeifer startete in den 1980er-Jahren im Weltcup, er beendete 1997 seine aktive Karriere und wurde Trainer. Nach elf Jahren im Vorarlberger Skiverband, zuletzt als Cheftrainer sowie Landestrainer, wanderte der Feldkircher in die USA aus und ist seit 2011 Techniktrainer der US-Damen.
Erwachsene Ziele
Shiffrin ist die erste US-Amerikanerin, die vor ihrem 18. Geburtstag zwei alpine Ski-Weltcuprennen in einer Saison gewonnen hat. Nach dem Aare-Debütsieg schied sie als Halbzeitvierte auf dem Semmering im Finale aus, von Nervösität war in Zagreb aber nichts zu bemerken. Souverän meisterte sie auch den Interviewmarathon. “Manchmal fühle ich mich noch wie ein Baby und benehme mich auch so. Aber ich schlafe tief und fest, es läuft gut, und so mache ich weiter. Es ist ja nur Skifahren, das habe ich ja schon so oft gemacht.”
Ziemlich erwachsen sind auch ihre Ziele, der Slalomweltcup ist definitiv eines, meinte sie, und danach einmal die Riesentorlauf-Kugel und irgendwann auch der Gesamtweltcup. “Aber jetzt nehme ich es Tag für Tag und Rennen für Rennen.” Nach einer Saison mit mehreren Ausfällen sei es ihr heuer gelungen, Stabilität reinzubringen und ihren “groove” zu finden. “Sie denkt nicht so viel nach. Sie fährt einfach drauf los”, bescheinigte ihr Hansdotter.
Bewunderung für neue “Snow Queen”
Auch Mielzynski bewundert den Stil der jungen Dame aus Vail (“Sie steht so gut über den Skiern”), freute sich aber vor allem natürlich über ihre eigene Leistung und die des Teams. Denn mit Marie-Michele Gagnon auf Platz acht und Brittany Phelan auf zehn kamen zwei weitere Kanadierinnen bei der “Snow Queen Trophy” in die Top-10. Und mit der Neunten Resi Stiegler gleich fünf Nordamerikanerinnen. Der prominenteste Ausfall betraf die im Gesamtweltcup führende Slowenin Tina Maze, die im zweiten Durchgang einfädelte.
(APA, Red.)
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