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Platini: "Ein heikles Projekt"

UEFA-Chef Michel Platini will seine Reformpläne für die Champions League noch in diesem Jahr in die Tat umsetzen und hat dafür einen konkreten Zeitplan verkündet. Auch der UEFA-Cup soll reformiert werden.

“Das neue Format wird am 27. September in Istanbul von der Exekutive verabschiedet”, sagte der neue Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in einem Interview. Details zu den Reformplänen für die europäische Eliteliga wollte der Franzose nicht präsentieren. “Das ist ein heikles Projekt”, sagte Platini. Der 51-Jährige hatte als ein Wahlversprechen den Klubs aus kleineren Ländern einen leichteren Zugang zur Champions League zugesichert. Diese Ankündigung war auf Widerstand aus den “großen” Fußball-Nationen gestoßen. “Es ist schon meine Philosophie, dass der Meister aus einem kleineren Land den Vorzug gegenüber dem Vierten eines großen Landes erhält”, meinte Platini. Auch der UEFA-Cup werde reformiert. “In die Richtung, die sich die Vereine wünschen. Mit zwölf Vierergruppen ab 2009.”

Der unter anderem von Franz Beckenbauer und FIFA-Boss Joseph Blatter propagierten “6+5”-Regel (in jeder Elf sechs Mann für das lokale Nationalteam spielberechtigt) konnte Platini nichts abgewinnen. “In meiner Funktion als Präsident kann ich das nicht mittragen”, erklärte der Europameister von 1984.

Gegen den politischen Widerstand der Europäischen Union sieht Platini keine Erfolgschancen einer Kontingentlösung für nationale Akteure. “Es gibt wichtigere Anliegen als diesen Kampf zu führen, der schwer zu gewinnen sein wird, weil Europa die Freizügigkeitsregelung bei der Wahl des Arbeitsplatzes hat”, sagte Platini. Er wolle Lösungen finden, “dass Spieler aus dem eigenen Land in den Klubs spielen, ohne dies über Gesetze zu erzwingen”.

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