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Plakatstreit in Koblach

Sorgen für Diskussion: Die vom Verein RhesiNat aufgestellten Plakate.
Sorgen für Diskussion: Die vom Verein RhesiNat aufgestellten Plakate. ©VN/Schweigkofler
Von RhesiNat aufgestellte Plakate werden von IRR im Hinblick auf mögliche Volksabstimmung kritisch gesehen.

Koblach. Das Rheinregulierungsprogramm stößt in Koblach auf starken Widerstand. Der Verein RhesiNat übt in Veranstaltungen, Leserbriefen und mit Aktionen scharfe Kritik an der geplanten Dammabrückung, die in der Gemeinde geplant ist. Die Gruppe glaubt, dass diese Maßnahme überzogen sei und sieht dadurch Grundwasser- und auch Hochwassersicherheit gefährdet. Für Aufregung sorgen nun Plakate, die der Verein in Koblach an mehreren Standorten aufgestellt hat. Eines sogar am Rheindamm, was die Internationale Rhein Regulierung (IRR) auf den Plan gerufen hat, die das Projekt Rhesi (Rhein Erholung und Sicherheit) vorantreibt.

Rhesi-Projektleiter Markus Mähr sieht diese Plakataktion kritisch: „In Koblach kann es 2021 zu einer Volksabstimmung zur geplanten Dammabrückung kommen. Da ist sachliche Information wichtig.“ Die von RhesiNat aufgestellten Plakate hätten aber lediglich das „Nein zur Dammabrückung“ als Inhalt. Seit über einem halben Jahr würde hier massiv Stimmung gemacht, das sei vom Gesetzgeber nicht so vorgesehen: „Im Gesetz sind dafür vier Wochen anberaumt“, erklärt er und meint damit die Vorgehensweise bei einer Volksabstimmung. Mähr möchte kein Wettrüsten der Plakate, das könne in niemandes Interesse sein. Er betont, dass das vorgestellte Projekt das Ergebnis vieler Variantenuntersuchungen sei. „Damit schaffen wir eine starke Verbesserung des Hochwasserschutzes und auch der Ökologie am Alpenrhein.“ Beides grundlegende Ziele des Jahrhundertprojekts. Mähr glaubt, dass eine Aufschnürung des Gesamtpakets, also etwa der Verzicht auf die Aufweitung im Bereich Koblach, zu einer Neuverhandlung des Gesamtprojekts führen könnte.

Das Plakat am Rheindamm wurde mittlerweile entfernt, die anderen Plakate erhielten vom Koblacher Gemeindevorstand zwischenzeitlich eine baurechtliche Bewilligung. Für Bürgermeister Gerd Hölzl steht bei den Plakaten die Information im Vordergrund, deshalb habe man sich dazu entschieden. Er glaubt, dass das rechtlich in Ordnung geht. Leider hätten sich die Fronten in der Sache verhärtet, Hölzl plädiert dafür, dass die Emotionen wieder zurückgedrängt werden sollen. „Ich will die Bevölkerung jedenfalls neutral informieren“, betont er in seiner Funktion als Gemeindeoberhaupt. 

VN-Gernot Schweigkofler

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