Das geht aus einer vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführten Repräsentativ-Umfrage unter 1.526 Jungwählern in Österreich und Deutschland hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
SPÖ und ÖVP mit jeweils neun Prozent
Noch mehr Zustimmung haben in dieser Altersgruppe nur die FPÖ mit 17,4 und die Grünen mit 13 Prozent. SPÖ und ÖVP erreichen laut der Studie nur jeweils rund neun Prozent der Jungen. In Deutschland kommen SPD und CDU/CSU auf 14 bzw. 13 Prozent. Die rechtsextreme NPD würden nur 3,2 Prozent wählen. Interessant ist auch, dass sich in Österreich über zehn Prozent der Jungwähler als Weißwähler deklarieren, während das in Deutschland nur drei Prozent tun.
Die Jungwähler sehen die Piraten laut der Umfrage als Jugend-, Internet-, Transparenz- und Mitbestimmungspartei. Die Piraten sind außerdem als “junge Bürgerrechtsbewegung” positioniert. So sind 67 Prozent der Meinung, dass die Piraten in erster Linie die Jugend vertreten. Als Kernkompetenz der Piraten wird der Schutz des Individuums vor staatlichen Zugriffen und Einschränkungen gesehen. Kritikpunkt junger Wähler an den Piraten ist aber gleichzeitig eine zu starke Ausrichtung auf Internet-Themen.
Piraten-Wähler quer durch alle Gesellschaftsschichten
Im Gegensatz zu rechtspopulistischen Parteien oder den Grünen, die vor allem in bildungsfernen bzw. bildungsnahen Milieus punkten, finden die Piraten quer durch alle Gesellschaftsschichten Sympathien. Auffällig ist laut Studienleiter Bernhard Heinzlmaier jedoch, dass in den bildungsfernen Schichten ein offensichtliches Informationsdefizit bezüglich der Piratenpartei besteht. So haben 26 Prozent der Bildungsfernen noch nie etwas von den Piraten gehört. Und auch in der Gruppe derer, die die Piraten kennen, sind sich 40 Prozent der Bildungsfernen (im Gegensatz zu unter 30 Prozent der Bildungsnahen) noch nicht klar darüber, was sie von den Piraten zu halten hätten.
“Die bildungsfernen Schichten stellen demnach zweifellos ein Potenzial für die Piraten dar, das sie aber nur dann realisieren können, wenn sie sich der medialen Kanäle bedienen, die die bildungsfernen Schichten nutzen”, so Heinzlmaier. Ein Bekanntheitsdefizit hätten die Piraten auch in der Zielgruppe der weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hier sind es fast 30 Prozent, die noch nichts von den Piraten gehört haben.
Die Zukunft der Piraten werde davon abhängen, ob es ihnen gelingt, sich noch stärker als derzeit der Fall im Themenfeld “Mitbestimmung und direkte Demokratie” zu positionieren, und ob junge Frauen besser als bisher ihren Platz in der Partei finden, analysiert Heinzlmaier.
(APA)
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